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Fäeser deckt fast 3.700 kriminelle Vorfälle gegen Politiker auf.

"Steigender Zyklus von gefährlicher Intensität"

Bundesinnenministerin Nancy Faeser will der Eskalationsspirale aus Politikverachtung und Aggression...
Bundesinnenministerin Nancy Faeser will der Eskalationsspirale aus Politikverachtung und Aggression ein Ende setzen.

Fäeser deckt fast 3.700 kriminelle Vorfälle gegen Politiker auf.

Einschüchterungsversuche, Drohungen und Gewalt gegen Personen mit politischer Gesinnung nehmen in Deutschland immer mehr zu. Im vergangenen Jahr haben solche Vorfälle deutlich zugenommen. Jüngstes Opfer ist der Europaabgeordnete Matthias Ecke, der Anfang Mai in Dresden krankenhausreif geprügelt wurde. Um dieser Eskalation Einhalt zu gebieten, will Innenministerin Nancy Faeser Strategien zu deren Bekämpfung aufzeigen.

Bundesministerin Faeser äußerte sich besorgt über die zunehmenden Angriffe auf Politiker und verwies auf die besorgniserregende Entwicklung von Respektlosigkeit gegenüber der Politik und Aggression in Deutschland. Allein im Jahr 2022 wurden 1994 Straftaten registriert, 67 davon waren Gewaltdelikte. "Die Betroffenen werden bedroht, ihre Büros werden angegriffen, ihre Wohnungen belagert, ihr privates Eigentum wird beschädigt oder zerstört", sagte sie in einem Gastbeitrag für die Welt am Sonntag.

Im vergangenen Jahr richteten sich insgesamt 3691 Straftaten gegen Amtsträger und Parteivertreter. Deutschland erlebe eine gefährliche Eskalation, die zum Handeln aufrufe, so Faeser. Der Minister will am Dienstag die Statistik 2023 für politisch motivierte Kriminalität vorstellen.

In jüngster Zeit habe es eine Reihe von Vorfällen gegeben, von denen der brutale Angriff auf Ecke der bedenklichste gewesen sei. "Dies war der bedauerliche Höhepunkt der zahlreichen Drohungen und Gewalttaten der letzten Wochen", so die Ministerin. "Wir müssen deutlich machen, dass der Rechtsstaat diese Gewalt nicht dulden wird, nicht gegen Grüne, nicht gegen AfD-Politiker und auch nicht gegen andere Parteien."

Identifizierung und Verfolgung der Täter

Die Gewalt richtet sich nicht nur gegen Politiker, auch Ehrenamtliche, Polizisten und Rettungskräfte werden Opfer solcher Übergriffe. "Diese Angreifer sehen sich selbst als Kämpfer gegen ein 'System', das sie verachten ... Aber sie sind nichts anderes als Gewalttäter. Sie sind verabscheuungswürdige Kriminelle." Und um sie in Schach zu halten, müssen sie schnell und konsequent verfolgt werden.

Das alles ist eine Frage der Ressourcen. "Wir haben die Bundespolizei um 1000 Beamte pro Jahr aufgestockt", erklärte Faeser. "Auch einige Bundesländer haben ihre Kräfte aufgestockt - wir brauchen mehr davon, sowohl bei der Polizei als auch in der Justiz." Die Ministerin machte deutlich, dass es ihr nicht darum geht, bestimmte Gruppen mehr zu schützen als andere: "Ein Übergriff ist ein Übergriff und gilt für alle."

Die Gewährleistung der Sicherheit von Kommunalpolitikern müsse jedoch Priorität haben. "Eine Verschärfung der Strafen ist in solchen Fällen sinnvoll. Wir ändern auch die Meldegesetze, um die Privatadressen von Kommunalpolitikern zu schützen." Letztendlich ist der wichtigste Schritt, die Strafverfolgung zu priorisieren und zu verstärken. "Wenn die Betroffenen den Eindruck haben, dass Strafanzeigen zwecklos sind und nicht weiter verfolgt werden, ist das verheerend."

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Quelle: www.ntv.de

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