EZB-Präsidentin Lagarde äußert Bedenken über mögliche wirtschaftliche Expansion
Nach der Ankündigung der Europäischen Zentralbank (EZB), die Zinssätze zu senken, verriet Präsidentin Christine Lagarde keine Details über weitere Pläne. Sie behält sich alle Optionen offen, angesichts der projizierten steigenden Inflation und potenzieller Wachstumsrisiken.
Laut dem EZB-Rat besteht weiterhin die Gefahr eines schwachen Wachstums. In einer Pressekonferenz nach der Sitzung sagte Lagarde: "Wir sehen immer noch Risiken für das Wachstum." Die EZB hatte zuvor ihre Wachstumsprognosen für 2024 und 2025 etwas angepasst.
Lagarde erwartet eine Verbesserung der Wiederherstellungstendenzen mit der Zeit. Bis zum Jahresende könnte die Inflation steigen, aber sie könnte im zweiten Halbjahr des nächsten Jahres wieder sinken.
Der EZB-Rat hatte zuvor den Einlagenzins um 0,25 Prozentpunkte gesenkt, auf 3,5 Prozent. Es gab keine zukünftigen Zinsankündigungen, stattdessen betonten sie, dass die Geldpolitik datenbasiert ist und Sitzung für Sitzung entschieden wird. Der Rat strebt eine strenge Geldpolitik an, um das Inflationsziel von 2 Prozent zeitgerecht zu erreichen.
Lagarde betonte, dass alle EZB-Mitglieder sich auf die Zinssenkung einigten. Sie schwieg jedoch über zukünftige geldpolitische Pläne und mögliche bevorstehende Zinssenkungen. "Entscheidungen werden Sitzung für Sitzung getroffen." Sie sind weder an einem Zeitplan noch an der Größe der nächsten Zinsanpassung gebunden.
Keine Aussagen zur Übernahme von Commerzbank durch UniCredit
Lagarde äußerte sich nicht zur möglichen Übernahme von Commerzbank durch UniCredit. "Wir kommentieren normalerweise keine einzelnen Institute." Einige hofften auf grenzüberschreitende Fusionen. "Es wird interessant sein zu beobachten, wie sich diese Situation in den nächsten Wochen entwickelt." Es gibt einen klaren Ablauf, wenn Anteilsgrenzen überschritten werden, bei dem der Eurozonenbankenaufseher SSM seine Genehmigung erteilen muss. Dies erfolgt unabhängig, wie Lagarde betonte.
In Bezug auf das Genehmigungsverfahren des Eurozonenbankenaufsehers SSM für das Überschreiten von Anteilsgrenzen sagte Lagarde: "Die Genehmigung des SSM ist entscheidend im Falle einer möglichen Übernahme von Commerzbank durch UniCredit." Bezüglich weiterer Zinsentscheidungen fuhr Lagarde fort: "In Zukunft werden wir Zinsentscheidungen Sitzung für Sitzung treffen, basierend auf den aktuellen Daten."