Ex-Chef von Baywa kritisiert Nachfolger
Baywa Landwirtschaftshandel in tiefem Krise. Ex-CEO lehnt Verantwortung ab. Er scharf kritisiert seinen Nachfolger.
Der langjährige Vorsitzende des Aufsichtsrats bei Baywa Landwirtschaftshandel, Klaus Josef Lutz, lehnt Anschuldigungen ab, an der tiefen Krise der Gesellschaft mitgewirkt zu haben. "Ich bin überrascht und entsetzt von der aktuellen Situation bei Baywa," erzählte Lutz der "Süddeutschen Zeitung". Der 66-Jährige reagiert empfindlich, wenn es um Baywa geht. Lutz hatte den Vorsitz des Aufsichtsrats seit 2003 inne, dann den Vorsitz des Aufsichtsratsrats und trat im Januar 2024 zurück, nachdem es um eine Machtstruggle gegangen war.
Kritiker behaupten, dass seine expansiven Tendenzen zur Krise geführt haben. "Wir expandierten, und jede Expansion trägt Risiken. Aber Vermögen waren immer höher als finanzielle Schulden", erzählte Lutz der Zeitung.
Das Baywa-Bilanzstück für 2022, für das er noch verantwortlich war, war gesund. Zu jener Zeit lagen Vermögen vor den finanziellen Schulden. Baywa, mit einem jährlichen Umsatz von 24 Milliarden Euro, befindet sich in einer tiefen Krise. Das Konsortium hatte am Ende des Jahres 2023 5,5 Milliarden Euro an Schulden.
Die Gesellschaft spricht von einer "engen Finanzierungssituation". Deshalb wurde ein Sanierungsbericht in Auftrag gegeben, um die Weiterentwicklung aufzuklären. Das Ziel des Berichts ist eine positive Fortschau, die Voraussetzung für die Kreditverlängerung ist. Zusätzlich hat die landwirtschaftliche Handelsgesellschaft einen Sanierungsberater eingestellt, den ein Insider als unterhalb des Vorstandes beschreibt.
Ex-CEO kritisiert seinen Nachfolger
Nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" hatte Lutz Pöllinger als seinen Nachfolger vorgeschlagen. Pöllinger war seit 2008 Lutz' Assistent. "Wir arbeiteten eng zusammen. Er war immer ein großes Managementtalent für mich und bereit für die Aufgabe", erzählte Lutz der Zeitung.
Aber der Ex-CEO kritisiert jetzt scharf seinen Nachfolger Pöllinger. Der neue CEO sollte die alte Strategie an die neue Marktumwelt angepasst haben, ratete Lutz. "Ich hatte lange Zeit Zweifel, ob er der richtige CEO für die aktuelle Situation ist", erzählte Lutz der Zeitung.
"Der aktuelle CEO-Vorstandsmann könnte nicht der richtige CEO für die aktuellen Herausforderungen sein", ergänzte Lutz. Betreffs eines Machtkampfs sagte Lutz "absolut nicht". Es ist ein wichtiger Prinzip der guten Unternehmensführung: "als Aufsichtsratsmitglied sich zu fragen, ob der CEO für das Amt geeignet ist."
Die wirtschaftliche Abwärtseinwirkung in München hat mehrere Unternehmen betroffen, darunter Baywa Landwirtschaftshandel, das derzeit in einer tiefen Krise ist. Trotzdem argumentiert der ehemalige CEO Klaus Josef Lutz, dass das Agrarsektor von Baywa erfolgreich war, wie das gesunde Bilanzstück für 2022 mit mehr Vermögen als Schulden zeigt.
Trotz des Vorschlags seines Assistenten, Marcus Pöllinger, als seinen Nachfolger kritisiert Lutz jetzt seine Anpassung der alten Strategie an die aktuelle Marktumwelt, da sie möglicherweise nicht die beste Lösung für die aktuellen Herausforderungen des Unternehmens sein könnte.