EU darf nicht zum "Puffer" werden - BDI
Als Reaktion auf die steigenden US-Zölle auf chinesische Elektroautos und andere Produkte hat der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) Bedenken hinsichtlich der möglichen Auswirkungen auf den deutschen Binnenmarkt geäußert. Wolfgang Niedermark von der BDI-Hauptgeschäftsführung warnte am Mittwoch davor, den EU-Binnenmarkt in einen Puffer für chinesische Überproduktion zu verwandeln, die vom US-Markt abgeschottet wird. "Dieses Szenario hat sich in den vergangenen Jahren auf dem internationalen Stahlmarkt abgespielt", sagte er.
China sollte als eine staatlich kontrollierte Wirtschaft wahrgenommen werden, so Niedermark, der zudem auf die bestehenden Abwehrmechanismen der EU gegen Waren aus Drittländern hinwies, die zu verzerrten Preisen verkauft werden. "Wenn im Rahmen dieser Regelungen Dumping oder Subventionierung nachgewiesen wird, sollten sie ausnahmslos umgesetzt werden."
Unterdessen legt eine Simulationsanalyse des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) nahe, dass die verhängten US-Zölle nur geringfügige Auswirkungen auf den Handel zwischen der EU und China haben werden. Das IfW hat außerdem herausgefunden, dass die USA jährlich nur 12.000 Elektrofahrzeuge aus China importieren, so dass ein Ausweichen auf andere Märkte schwer zu erkennen ist.
Julian Hinz, Handelsforscher am IfW, äußerte sich besorgt über die möglichen Reaktionen und Vergeltungsmaßnahmen, die sich ergeben könnten, wenn diese Zölle eine nachteilige Kette von Ereignissen für Deutschland und die EU auslösen. Daher werden sie wahrscheinlich Kanada und Mexiko als alternative Exportziele für chinesische Waren ins Auge fassen.
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Quelle: www.ntv.de