Etwa 450.000 Menschen reisen täglich von Ost nach West.
Zahlreiche Fachkräfte verlassen ihre Heimat in den neu geschaffenen Bundesländern, um in Westdeutschland Arbeit zu suchen. Bundesweit nimmt der Trend zu, dass Menschen weite Wege zur Arbeit zurücklegen, weiter zu. Der Linken-Politiker Korte drängt auf die Einführung von Mobilitätszuschüssen und die Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs.
Die Zahl der Menschen, die von Ost nach West reisen, ist in den Jahren seit der Wiedervereinigung sprunghaft angestiegen. Im letzten verfügbaren Jahr hatten rund 447.000 Personen ihren Hauptwohnsitz in den neuen Bundesländern, waren aber in den alten Bundesländern erwerbstätig - ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu vor zehn Jahren, als die Zahl bei rund 400.000 lag. Auch die Zahl derer, die von West nach Ost pendeln, ist deutlich gestiegen: von rund 118.000 im Jahr 2013 auf 235.000 zehn Jahre später.
"Die Zahl der Grenzgänger hat ein neues Allzeithoch erreicht", so Korte. "Immer mehr Menschen sind gezwungen, weite Strecken zurückzulegen, um zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen." Der Bundestagsabgeordnete der Linkspartei aus Sachsen-Anhalt beklagte die gebrochenen Versprechen von blühenden Landschaften im Osten.
Zahlreiche Studien haben ergeben, dass die Pendlerquote insgesamt gestiegen ist. Am 30. Juni 2022 gab es rund 20,3 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, 60 Prozent davon waren Pendler. Über 7,1 Millionen fuhren mehr als 30 Kilometer zur Arbeit, fast 4 Millionen mehr als 50 Kilometer. Dies bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass diese Entfernungen täglich zurückgelegt werden, insbesondere in Zeiten, in denen Fernarbeit stärker verbreitet ist. Die Behörden erklärten, dass flexiblere Arbeitszeiten kleinere Städte als Wohnorte attraktiver machen würden.
Dringender Ausbau des Nahverkehrs
Trotz dieser Entwicklungen betonte Korte die Schattenseiten des Pendelns: "Die Daten deuten darauf hin, dass wir uns von der angestrebten Verlagerung auf umweltverträglichere Verkehrsmittel nicht näher, sondern weiter entfernen." Das derzeitige System der Pendlerpauschale begünstigt Besserverdienende. "Statt einer Pendlerpauschale brauchen wir eine Mobilitätspauschale, die für alle Pendlerinnen und Pendler gleich ist, unabhängig von ihrem Einkommen, und die einen festen Betrag pro Entfernungskilometer beträgt", so Korte.
Gleichzeitig schlug Korte vor, die Infrastruktur des öffentlichen Personennahverkehrs in der Region deutlich auszubauen und den Osten des Landes stärker zu fördern, "um das Verkehrsaufkommen durch Pendler zu verringern und den Umstieg auf Busse, Bahnen und Fahrräder zu fördern."
Lesen Sie auch:
- Jahr der Klimarekorde: Extreme sind die neue Normalität
- Vorbeugende Festnahmen offenbaren die Bedrohung durch islamistischen Terror
- Die Vereinten Nationen stimmen für einen Waffenstillstand in Israel
- SPD schließt Haushaltsbeschluss vor Jahresende aus
Quelle: www.ntv.de