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Erleichtert KI die Suche nach einem Arbeitsplatz?

Schöpferin Annika von Mutius:

Die analoge Stellensuche gehört bereits weitgehend der Vergangenheit an. Laut Annika von Mutius...
Die analoge Stellensuche gehört bereits weitgehend der Vergangenheit an. Laut Annika von Mutius kann der gesamte Prozess von der Bewerbung bis zur Einstellung sogar automatisiert werden. Die Frage ist nur, ob das auch gewollt ist.

Erleichtert KI die Suche nach einem Arbeitsplatz?

Mehrere Unternehmen kämpfen, geeignete Mitarbeiter zu finden, während gleichzeitig viele Menschen arbeitslos sind. Die Gründerin Annika von Mutius will diese beiden Gruppen miteinander verbinden, indem sie auf umfangreiche Daten und fortgeschrittene Mathematik setzt.

Was unterscheidet Empion von anderen Karriereportalen?

Annika von Mutius: Derzeit geht man als Sucher oder Arbeitgeber zu bekannten Jobportalen und sucht eine bestimmte Position. Dann erhält man viele Ergebnisse, die vor allem durch das Unternehmenslogo und die Stellenbeschreibung geprägt sind. Wir wollen Aspekte einbeziehen, die für die Arbeitszufriedenheit wichtig sind - Beziehungen zu Kollegen, Vorgesetzten usw. Statt typische Stellenanzeigen zu tippen, würden die Nutzer eine Fragebogen-Anfrage über soziale Medien beantworten. Anschließend würde ein möglicher Arbeitgeber vorgeschlagen.

Scheint diese Methode eher an hochqualifizierten oder spezialisierten Berufen gerichtet zu sein? Viele Unternehmen haben derzeit auch ungelernte Arbeitskräfte benötigt. Funktioniert das System auch für sie?

Wir konzentrieren uns derzeit auf den Markt für Büroangestellte, deren jährlicher Gehaltsbereich zwischen 30.000 und 120.000 Euro liegt. Das ist, weil die Nachfrage hier sehr hoch ist. Aber wir sind auch an der Idee interessiert, ungelernte Arbeitskräfte einzubeziehen. Einige Arbeitgeber, die wir gesprochen haben, wollen einfach geeignete Personen finden und anschließend auf der Arbeit ausbilden.

Künstliche Intelligenz soll die Suche unterstützen. Dieser Begriff wird häufig verwendet, aber oft werden AI-Systeme nur verwendet, um große Mengen an Daten effizient zu verwalten. Wann übertrifft Empion diese Grenze?

Man könnte es so denken: Klassische Arbeitsmarktgespräche haben über 100 Millionen mögliche Interaktionen. Durch die Verwendung von AI-Systemen kann dies auf acht bis zwölf Fragen reduziert werden. Dieses System muss jedoch noch individuell genug sein, um den richtigen Treffer zu erreichen. Wir experimentieren derzeit mit verschiedenen Systemen mit unserem Team, und das ist eine anspruchsvolle Aufgabe.

Ist ein konventioneller Jobinterview am Ende noch notwendig?

Wir haben auch darüber nachgedacht und ein Modell entwickelt, das an den Stufen des autonomen Fahrens inspiriert ist. Ja, an einem Punkt könnte der gesamte Prozess von Bewerbung bis Einführung autonom ablaufen. Allerdings ist dies derzeit aufgrund technischer und rechtlicher Einschränkungen nicht möglich. Die Frage ist auch, ob wir das wollen.

Der deutsche Arbeitsmarkt befindet sich in einem ungewöhnlichen Zustand: Zum einen suchen viele Unternehmen Mitarbeiter, zum anderen ist die Arbeitslosigkeit leicht gestiegen. Ist das nur ein Problem der Zuordnung?

Wir sprechen mit Unternehmen verschiedener Größe. Häufig handelt es sich nicht um ein Problem, dass zu viel Bewerbungen eingehen. Vielmehr geht es oft darum, ungeeignete Bewerbungen wegen Fachkenntnissen, kulturellen Charakteristika usw. zu filtern. Es handelt sich also eher um ein Filterproblem. Es gibt auch Unternehmen in ländlichen Gebieten, die keine Bewerbungen erhalten, weil sie keine geeigneten Kanäle haben.

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