Erhöhung der chinesischen Importquote für Elektrofahrzeuge beobachtet
Wegen Handelsverstößen untersucht die Europäische Kommission Steuern auf die Importe chinesischer Elektrofahrzeuge. Trotz sinkender Nachfrage ist der Anteil chinesischer im Jahr 2023 importierter Elektrofahrzeuge an Deutschland erheblich aufsteigend und soll dieses Jahr wieder fortsetzen.
Trotz sinkender Verkäufe stieg der Anteil Chinas an den Importen elektrischer Fahrzeuge nach Deutschland in den Anfangsmonaten dieses Jahres erneut signifikant auf 40,9% von Januar bis April an. Laut der Bundesstatistischen Amy, beliefen sich die Zahlen für das gesamte Vorjahr auf einen bedeutenden Anstieg. Chinesische Elektrofahrzeuge machen derzeit Schlagzeilen wegen der potenziellen EU-Steuern.
Die Statistiker in Wiesbaden berichteten, dass von Januar bis April 31.500 elektrische Fahrzeuge importiert wurden, was einem Rückgang von 15,7% gegenüber dem selben Zeitraum des Vorjahres entsprach. Allerdings stieg Chinas Anteil an den Gesamteinkäufen reiner elektrischer Fahrzeuge hauptsächlich aufgrund noch größerer Rückgänge bei den Importen elektrischer Fahrzeuge aus Tschechien und Südkorea.
Abnehmende Zahlen
Insgesamt sanken die Importe reiner elektrischer Fahrzeuge nach Deutschland von Januar bis April im Vergleich zum Vorjahr um 45,3% auf 77.000 Fahrzeuge. Chinesische Importe fielen deutlicher.
Im Volljahr 2023 beliefen sich die Importe chinesischer elektrischer Personentransporter nach Deutschland auf 129.800 Einheiten im Wert von 3,4 Milliarden Euro. Das entsprach sowohl einer quantitativen als auch qualitativen Dreifachverdreifachung im Vergleich zum Vorjahr und einem Zehnfachanstieg im Vergleich zum Jahr 2020. Chinas Marktanteil lag somit bei 29% im Vorjahr. Südkorea folgte mit einem Marktanteil von 9,9%, und die Tschechische Republik mit einem Marktanteil von 9,3% in allen Elektrofahrzeugimporten.
EU plant Steuern
Chinesische Elektrofahrzeuge sind in den Fokus geraten, wegen der anstehenden EU-Steuern. Die EU-Kommission kündigte zusätzliche Steuern für chinesisch hergestellte Elektrofahrzeuge letztwochen an. Der Grund dafür sind Vorwürfe, dass chinesische Hersteller umfangreiche Subventionen erhalten und europäische Hersteller unterminieren. Brüssel hat Beijing etwas Aufschub gegeben: Verhandlungen mit chinesischen Behörden und Unternehmen sollen stattfinden, und neue Steuern sollen ab dem 1. Juli eingeführt werden.
Dieses Thema war auch erwartet, das Hauptthema zu sein, wenn der Bundesverkehrsminister Volker Wissing dieses Wochenende mit einem parlamentarischen und wirtschaftlichen Delegation nach China reiste. Die deutsche Automobilindustrie hat in China eine starke Präsenz und ist besorgt über die potenziellen negativen Folgen von EU-Steuern auf chinesische Autos. Zum einen könnten chinesische Behörden Gegentermaßungen einleiten, und zum anderen würden auch Fahrzeuge deutscher Hersteller in China, die nach Europa importiert werden, betroffen sein.
Kritik an dem Plan
Der Bundesverkehrsminister Volker Wissing kritisierte die Steuern erneut scharf. "Sie führen uns in den Tod," sagte Wissing vor einer Sitzung mit seinen EU-Kollegen und Kolleginnen in Luxemburg. Es sei "schädlich" für die europäische Automobilindustrie, "den Markt durch Steuern zu schützen." Die Industrie benötige "ein Ende dieser Steuerdiskussion so bald wie möglich."
Auch der ADAC äußerte seine Meinung. Die Steuern würden wahrscheinlich die "Neuwagenregistrierungen zusätzlich unter Druck setzen," warnt der Automobilclub. Der ADAC ist gegen die geplanten Strafsteuern "auch aus Sicht der dringend notwendigen Verkehrsumwandlung und dem politischen Ziel von 15 Millionen E-Fahrzeugen bis 2030" ein. solche Maßnahmen könnten die Konkurrenz verzerren und die Innovationskraft der gesamten Branche hemmen.