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Entscheidung gegen einen Journalisten der Deutsche Welle in der Türkei bestätigt

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Entscheidung gegen einen Journalisten der Deutsche Welle in der Türkei bestätigt

Im Juni 2023 bestätigte ein türkisches Gericht die aufgeschobene Haftstrafe von einem Jahr und acht Monaten für den Journalisten Bü Sürem Mumay, wie Berichte von Deutsche Welle (DW) und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung melden. Mumay ist bei beiden Sendern angestellt. DW hat angekündigt, gegen dieses Urteil vor dem türkischen Verfassungsgericht Einspruch einzulegen.

Mumay wurde wegen Kritik an einem mit der Regierung verbundenen Bauunternehmen verurteilt. Er muss nun darauf achten, keine weiteren Verstöße zu machen, andernfalls droht ihm Haft. Mumay äußerte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur seine Bedenken, dass bereits kleinere Verfehlungen ihn ins Gefängnis bringen könnten, um Druck auszuüben und ihn einzuschüchtern.

Die Anklage geht auf Mumays Aktivitäten auf der X-Plattform im Jahr 2020 zurück. Das Unternehmen, das Mumay kritisiert hatte, soll eine Verfügung erwirkt haben, um jede Medienberichterstattung oder Social-Media-Posts über einen Bauskandal zu verhindern. Mumay hatte die Anordnung für ein Verbot der Zugangsbeschränkung öffentlich gemacht, was zu seiner Verurteilung wegen angeblich illegaler Veröffentlichung "persönlicher Daten" führte.

Peter Limbourg, der Direktor von DW, bezeichnete die Anschuldigungen gegen Mumay als haltlos und sagte: "Bü Sürem Mumay ist ein mutiger, erfahrener und kritischer Journalist, der offenbar vom türkischen Establishment zum Schweigen gebracht werden soll." Die Verleger der Frankfurter Allgemeinen Zeitung äußerten ihre Ablehnung jeglicher politischer oder rechtlicher Belästigung von Journalisten.

Mumay schreibt die Kolumne " Brief aus Istanbul" für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und ist Koordinator des türkischen Redaktionsteams von DW in Istanbul. Vor ein paar Jahren hatte die Türkei die Websites von DW innerhalb ihrer Grenzen blockiert. Die Rundfunkbehörde führte die fehlende gültige Lizenz als Begründung an, doch Beobachter sahen dies als politisch motiviert an.

Die Entscheidung des türkischen Gerichts, Mumays Strafe aufrechtzuerhalten, wurde von DW kritisiert, die vor dem Verfassungsgericht Einspruch einlegen will, da das Urteil die Pressefreiheit verletzt. Trotz der aufgeschobenen Strafe bleibt Mumays Zukunft im Journalismus unsicher, da bereits kleinere Verfehlungen unter türkischem Recht zu seiner Inhaftierung führen könnten.

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