Eine Krankenschwester könnte möglicherweise aus der Ferne arbeiten.
Stefanie Kemp ist davon überzeugt, dass die Zukunft der Krankenhäuser trotz des zunehmenden Trends zur Digitalisierung nicht völlig papierlos sein wird. Als Leiterin des Bereichs Digitalisierung bei den Sana Kliniken stellt sie sich eine Welt vor, in der der Papierverbrauch zwar deutlich reduziert, aber nicht völlig abgeschafft wird. Die Aussicht, 60 bis 70 Prozent weniger Papierkram zu haben, sei ein großer Vorteil, sagt sie. Trotzdem betont sie die Bedeutung der Patienteneinwilligung und die Notwendigkeit, offene Schnittstellen und Standards zu nutzen.
Kemp ist seit über 35 Jahren in der IT-Branche tätig und war an verschiedenen Transformationsprojekten in der Pharmaindustrie und im Krankenversicherungssektor beteiligt. Sie ist der Meinung, dass das Gesundheitssystem technologisch etwa 25 Jahre hinterherhinkt.
Schon als junge Kinderkrankenschwester war sie fasziniert von der Nutzung innovativer Technologien, um das Leben der Patienten und ihrer Kollegen zu verbessern. Heute ist sie als Chief Transformation Officer bei den Sana Kliniken für den digitalen Wandel zuständig.
Kemp sieht eine Zukunft mit Robotern auf den Stationen, KI-basierter Diagnostik und Exoskeletten zur Entlastung des Personals voraus. Sie stellt die Notwendigkeit physischer Unterschriften in Frage und denkt über die Möglichkeit nach, dass Rezepte direkt an Patientenportale geschickt werden. Sie stellt sich eine Zukunft vor, in der Krankenschwestern und -pfleger sogar ganz von zu Hause aus arbeiten könnten. Abgesehen von diesen Veränderungen betont Kemp, dass man vorsichtig vorgehen muss, um sicherzustellen, dass die Vorteile sowohl den Patienten als auch den Mitarbeitern zugute kommen.
Über die Hürden bei der Umsetzung der Digitalisierung im Gesundheitswesen und was wir von anderen Ländern lernen können, sprach Stefanie Kemp mit Andreas Laukat und Frauke Holzmeier in der neuesten Folge des "So techt Deutschland"-Podcasts.
Lesen Sie auch:
- Jahr der Klimarekorde: Extreme sind die neue Normalität
- Vorbeugende Festnahmen offenbaren die Bedrohung durch islamistischen Terror
- Die Vereinten Nationen stimmen für einen Waffenstillstand in Israel
- SPD schließt Haushaltsbeschluss vor Jahresende aus
Quelle: www.ntv.de