Ein regionaler Politiker kandidiert sowohl auf der Wahlliste der AfD als auch der CDU.
Am kommenden Sonntag finden in Thüringen Kommunalwahlen statt. Es wurde entdeckt, dass ein Mann sowohl auf der CDU- als auch auf der AfD-Liste zur Wahl antritt - für unterschiedliche Positionen. Das Innenministerium hat bestätigt, dass dies rechtlich zulässig ist. Die Linkspartei fordert jedoch eine Klärung mit der CDU.
Bei den anstehenden Thüringer Kommunalwahlen bewirbt sich eine Person über eine CDU-Liste um einen Sitz im Ruhlaer Stadtrat und gleichzeitig über eine AfD-Liste um einen Platz im Wartburgkreisrat. Diese Information wurde von der Stadt und dem Landkreis bekannt gegeben. Sowohl die CDU als auch die AfD bestätigten auf Nachfrage, dass er in keiner der beiden Parteien Mitglied ist.
Ein Sprecher der Thüringer CDU teilte mit, dass man "in Kontakt mit den Verantwortlichen vor Ort" stehe und die Angelegenheit untersuche. Das Thüringer Innenministerium, das für die Kommunalwahlen zuständig ist, schreibt vor, dass eine solche Kandidatur auf den Listen zweier Parteien zulässig ist. Am kommenden Sonntag finden in Thüringen Kommunalwahlen statt. In 13 von 17 Landkreisen werden die Landräte gewählt, in allen fünf kreisfreien Städten die Bürgermeister. Außerdem stehen landesweit Landrats-, Gemeinderats- und Stadtratswahlen an. In vielen Orten werden sowohl ehrenamtliche als auch hauptamtliche Bürgermeister gewählt.
Damit beginnt in Thüringen das Superwahljahr mit Europawahlen, kommunalen Stichwahlen und Landtagswahlen im Herbst. Thüringens Linkspartei-Ko-Vorsitzende Ulrike Grosse-Röthig wandte sich an den CDU-Vorsitzenden Mario Voigt und forderte klares Handeln. Sie erklärte: "Wenn die Konservativen gleichzeitig auf dem AfD-Ticket kandidieren können, dann sind Voigt und seine Partei nicht bestrebt, die EU, Deutschland und Thüringen gegen die AfD und die Feinde der Demokratie zu verteidigen. Ich erwarte von Voigt eindeutige Aussagen und praktische Konsequenzen vor Ort."
Voigt hat in der Vergangenheit immer wieder behauptet, dass der diesjährige Wahlkampf auf einen Schlagabtausch zwischen CDU und AfD hinauslaufen wird. Die Thüringer AfD wird vom Landesamt für Verfassungsschutz als rechtsextreme Partei eingestuft und steht unter dessen Beobachtung. Die CDU hat eine Zusammenarbeit mit der AfD bisher strikt abgelehnt.
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Quelle: www.ntv.de