Ehemaliger Steinhoff-Manager muss für mehrere Jahre ins Gefängnis.
Ein Gericht in Niedersachsen hat einen früheren Manager des Steinhoff-Konzerns zu sechs Jahren Haft verurteilt. Dies ist bereits die dritte Strafe, die gegen den Betroffenen verhängt wurde. Im Zusammenhang mit einem früheren Bilanzskandal um den Handelskonzern Steinhoff wurde ein früherer Manager vom Landgericht Oldenburg in Niedersachsen wegen Hinterziehung von Unternehmenssteuern zu sechs Jahren Haft und 252.000 Euro Geldstrafe verurteilt. Wie ein Gerichtssprecher mitteilte, waren zwei Jahre der Freiheitsstrafe wegen der langen Verfahrensdauer bereits verbüßt und damit ein Verstoß gegen das Rechtsstaatsprinzip begangen worden.
Das Urteil umfasste zudem zwei frühere Verurteilungen des Mannes wegen Bilanzfälschung und persönlicher Steuerhinterziehung, die zu einer dreieinhalbjährigen Haftstrafe führten. Bei dem Angeklagten handelte es sich um einen ehemaligen Geschäftsführer europäischer Tochtergesellschaften des weltweit operierenden Steinhoff-Konzerns mit Sitz in Westerstede.
Der 64-Jährige wurde der Steuerhinterziehung in insgesamt 20 Fällen für schuldig befunden. Die Taten ereigneten sich laut Anklage zwischen 2008 und 2012. Insgesamt ging es um mehr als 26 Millionen Euro.
Die Holdinggesellschaft der Steinhoff-Gruppe konzentriert sich auf Möbelhaus- und Einzelhandelsketten in den USA, Europa, Afrika, Südamerika, Australien und Neuseeland. Früher betrieb sie auch Möbelhausketten in Deutschland. Im Jahr 2017 wurden Unregelmäßigkeiten im Steuerbericht aufgedeckt, die das Unternehmen in eine Krise stürzten. Laut Staatsanwaltschaft handelte es sich bei diesen Unregelmäßigkeiten um unerlaubte Transaktionen, die irreführend waren und die Vermögenswerte des Konzerns in die Höhe trieben. Dies beeinflusste die zusammengefasste Bilanz und die Steuerlast.
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Quelle: www.ntv.de