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Durchbruch bei den Haushaltsverhandlungen der Ampel-Chefs

Der Haushaltsbeschluss des Bundesverfassungsgerichts hat die Ampel überrascht. Die Bündnisführer kämpfen seit fast vier Wochen um eine Lösung. Schließlich sind Abendtreffen notwendig.

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Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck (M, Bündnis 90/Die Grünen) trifft im Bundeskanzleramt ein. Foto.aussiedlerbote.de

Bundesregierung - Durchbruch bei den Haushaltsverhandlungen der Ampel-Chefs

Nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur haben sich die Spitzen der Ampel-Allianz auf den Bundeshaushalt 2024 geeinigt. Die Nachrichtenagentur dpa erfuhr am Mittwochmorgen, dass Einzelheiten im Laufe des Tages bekannt gegeben würden.

Knapp vier Wochen nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts gibt es für die Haushaltskrise, die die Ampelregierung stark unter Druck gesetzt hat, eine Lösung. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) beraten seitdem darüber, wie die Haushaltslücke für das kommende Jahr in Höhe von 17 Milliarden Euro geschlossen werden kann.

Dabei wird auch darauf eingegangen, wie im Rahmen des Urteils in Klimaschutz und wirtschaftliche Modernisierung investiert werden kann. Denn 60 Milliarden Euro fehlen bei den sogenannten „Klima-“ und Übergangsfonds, die für die nächsten Jahre Projekte fest eingeplant haben. Allein im kommenden Jahr wird dieser Wert 13 Milliarden Euro erreichen.

Der Karlsruher Richter erklärte die Neuzuweisung des Haushalts 2021 für ungültig und entschied, dass die Bundesregierung Notkredite nicht für spätere Jahre reservieren dürfe.

Der Bundestag kann im Januar darüber entscheiden

Scholz, Lindner und Habeck trafen sich am Dienstagmorgen erneut im Kanzleramt, nachdem sie die Gespräche am Vorabend erneut verschoben hatten. Anschließend luden sie die Anführer der Ampelfraktionen zu Reden in ihren jeweiligen Fraktionen ein und kehrten anschließend im kleinen Kreis ins Büro des Premierministers zurück. Schließlich sind nächtliche Treffen eindeutig notwendig. Die Einigung wurde am frühen Mittwochmorgen erzielt.

Eigentlich hatte die Ampelregierung gehofft, den Haushalt 2024 noch vor Jahresende verabschieden zu können, doch letzte Woche wurde klar, dass dies aufgrund der langen Beratungen zwischen Bundestag und Bundesrat nicht mehr möglich ist. Nun ist es zumindest möglich, dass der Haushaltsausschuss des Bundestages seine Beratungen noch vor Weihnachten abschließen wird. Das hängt allerdings davon ab, wie umfangreich die von Spitzenpolitikern vorgeschlagenen Haushaltsänderungen sind. Im Januar wird der Bundestag voraussichtlich eine Haushaltswoche abhalten und über den Haushalt entscheiden, der dann möglicherweise vom Bundesrat genehmigt wird.

Für diesen langen Zeitraum gilt die sogenannte vorläufige Haushaltsführung. Es können daher vorerst nur die Kosten übernommen werden, die zur Aufrechterhaltung der Geschäftsführung und zur Erfüllung gesetzlicher Verpflichtungen erforderlich sind. In der Praxis kann das Finanzministerium den Ministerien jedoch gestatten, jeden Monat einen bestimmten Prozentsatz der Mittel aus dem noch zu genehmigenden Haushaltsentwurf zu verwenden.

Schuldenbremse? speichern? Einzelheiten werden noch festgelegt

Zu welcher Lösung Scholz, Habeck und Lindner kamen, war zunächst nicht bekannt. Diskutiert wurde unter anderem auch die Idee, die Schuldenbremse im Jahr 2024 auszusetzen und das Grundgesetz eine erhöhte Kreditaufnahme in außergewöhnlichen Notfällen zu ermöglichen. Die Sozialdemokratische Partei und die Grünen gehen davon aus, dass dieser Notstand durch den Krieg in der Ukraine verursacht werden könnte.

Dann wäre es möglich, begrenzte Hilfe durch Kredite an Länder zu finanzieren, die von russischen Angriffen betroffen sind. Lindner ließ sich in letzter Zeit nicht überzeugen. Auch FDP-Fraktionschef Christian Touré betonte am Dienstag, dass er keinen rechtlichen Bedarf sehe, den Ausnahmezustand auszurufen. Die Gewerkschaft erwägt, im Falle einer Aussetzung der Schuldenbremse eine Klage beim Bundesverfassungsgericht einzureichen.

Auch harte Einschnitte in verschiedenen Bereichen wurden diskutiert. Die Liberaldemokraten wollen insbesondere Sozialleistungen und bestimmte Subventionen überprüfen. Kontrovers sind beispielsweise Pläne zur Erhöhung der Bürgerfinanzierung. Auch das Grundkindergeld, das 2025 beginnen soll, könnte sich noch weiter verzögern. Kanzler Schulz schloss eine Kürzung der Sozialleistungen aus, gleichzeitig sagten die Sozialdemokraten, man müsse über die Richtigkeit der Leistungen diskutieren.

Die Grünen plädieren für einen Abbau klimaschädlicher Subventionen, zu denen unter anderem Steuererleichterungen für Diesel sowie Land- und Forstwirtschaftsunternehmen gehören. Dies bringt dem Staat mehr Einnahmen und damit mehr Handlungsspielraum.

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Quelle: www.stern.de

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