Die Weltsicht endlich herauskommt
Im Juni beantragt Weltbild die Insolvenz. Trotz notwendiger Investitionen und hoher Kosten findet sich kein Investor für den Buchhändler. Alle 14 verbliebenen Filialen müssen unverzüglich schließen, und 440 Mitarbeiter verlieren ihren Job.
Der insolvente Online-Buchhändler Weltbild wird Ende August schließlich den Betrieb einstellen. Der vorläufige Insolvenzverwalter Christian Plail verkündete, dass die 14 Filialen des Unternehmens noch Schlussverkäufe durchführen und dann schließen werden. Online-Bestellungen werden bis Ende des Monats noch zugestellt. Die 440 Mitarbeiter sollen im September ihre Kündigungen erhalten.
Das Unternehmen hatte im Juni beim Amtsgericht Augsburg Insolvenz beantragt. Plail sagte: "Ohne frisches Kapital ist aufgrund der anhaltenden Verlustsituation eine nachhaltige und langfristige Fortführung des Betriebs nicht möglich." Die IT- und Marketingkosten sowie die benötigte Zeit seien zu hoch, um das Unternehmen gewinnbringend weiterzuführen.
Investoren waren nicht bereit, den Betrieb zu übernehmen, selbst in begrenzter Form, angesichts der notwendigen Investitionen und Kosten in einem bereits umkämpften Markt. Es besteht jedoch Interesse an den Markenrechten und dem Inventar. Diese Verhandlungen werden fortgesetzt.
Tochtergesellschaften beantragen ebenfalls Insolvenz
Die Geschäftstätigkeit wird nach den Anträgen fortgesetzt. Das heutige Weltbild-Geschäft stammt von der gleichnamigen ehemaligen Kirche. Vor zehn Jahren beantragte auch der ehemalige Verlagsgruppe Weltbild Insolvenz, und schließlich übernahm die Düsseldorfer Familienfirma Droege das Augsburger Unternehmen und baute die heutige Unternehmensstruktur auf.
Nur einen Monat nach der Insolvenzantrag des Online-Buchhändlers Weltbild beantragten auch andere Unternehmen der Unternehmensgruppe einen entsprechenden Antrag. Laut Insolvenzveröffentlichungenportal sind dies die Buchläden Jokers und Buecher.de, der Rucksackanbieter Fitz & Huxley und der Kinderartikelhändler Tausendkind. Es gibt keine Informationen darüber, was mit diesen Tochtergesellschaften passieren wird.
Der Schließung der Weltbild-Filialen und den Jobverlusten innerhalb des Unternehmens wird ein signifikanter Einfluss auf die lokale Wirtschaft erwartet. Trotz des Interesses an den Markenrechten und dem Inventar bleibt ungewiss, ob die Tochtergesellschaften wie Jokers und Buecher.de in der Lage sein werden, ihre eigenen finanziellen Herausforderungen zu meistern und den Betrieb fortzusetzen.