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Die Superreichen werden immer reicher

Der Abstand zu den Armen vergrößert sich

Deutschland steht an dritter Stelle, was die Zahl der Superreichen angeht.
Deutschland steht an dritter Stelle, was die Zahl der Superreichen angeht.

Die Superreichen werden immer reicher

Während weniger Vermögende traditionell ihre Investitionen in risikoscheue Anlageklassen setzen, während die Super Reichen volle Kapitalerhöhung am Aktienmarkt generieren können und damit schneller vermögen. Korrespondierend dazu wächst ihr Vermögen schneller.

In Deutschland gibt es etwa 3300 Super Reichen, die zusammen über 2,1 Billionen US-Dollar verfügen und 23% des Gesamtfinalwerts des Landes repräsentieren. Gemäß dem Global Wealth Report des Boston Consulting Group (BCG) werden sie weiter reich werden - im Vergleich zu anderen Vermögensgruppen. Das Vermögen der Super Reichen (über 100 Millionen US-Dollar) wuchs um mehr als zehn Prozent letztes Jahr. Das Vermögen zwischen einem und fünf Millionen US-Dollar wuchs um über fünf Prozent, während das Vermögen unter 250.000 US-Dollar nur um 1,5 Prozent wuchs.

"Sehr vermögte Anleger haben einen höheren Anteil ihres Vermögens im Kapitalmarkt und in hochrenditenorientierten Anlageklassen wie Private Equity," sagte BCG-Partner Akin Soysal dem "Spiegel". "Arme Anleger traditionell setzen ihre Investitionen in risikoscheue Anlageklassen wie Sparkonten, Bargeld oder Versicherungen - zum Nachteil der Rücklagen." Die Vermögensverteilung in Deutschland ist damit "überdurchschnittlich ungleich". Nach BCG-Rechnungen wird diese Tendenz weiter verstärkt.

Weltweit kommen mehr und mehr Millionäre hinzu. Gemäß einer Studie der Beratungsfirma Capgemini wuchs die Anzahl an Menschen, die mindestens eine investierbare Vermögen von mindestens einer Million US-Dollar weltweit um 5,1 Prozent auf eine geschätzte 22,8 Millionen an. "Der Anstieg an Aktienpreisen spiegelt sich in der Entwicklung der Vermögenden wider", fasste Capgemini-Experte Klaus-Georg Meyer zusammen.

Capgemini zählt Vermögen wie Aktien, feste Geldeinlagen, alternative Anlagen wie Private Equity, Bargeld und Wohnimmobilien dazu, solange sie nicht für persönliche Verbrauch genutzt werden. Sammlungen oder Verbrauchsgüter werden nicht berücksichtigt. Die Analyse umfasst 71 Länder, zu denen über 98% des globalen Bruttoinlandsprodukts und 99% des globalen Aktienkapitals fallen. Zusätzlich wurden 3119 Dollar-Millionäre umfragen, um ihre Anlagestrategien am Anfang des aktuellen Jahres zu erfahren.

Aufgrund ihrer erheblichen Vermögen investieren die Super Reichen häufig schwer in hochrenditenorientierte Anlageklassen wie den Aktienmarkt und Private Equity, was zu ihrem schnellen wirtschaftlichen Wachstum beitragt. Folglich wird die Vermögensverteilung in Ländern wie Deutschland zunehmend ungleich, wobei weniger Vermögende auf risikoscheue Anlageklassen wie Sparkonten und Versicherungspolitiken mit niedrigeren Renditen setzen.

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