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Die Staats- und Regierungschefs lehnen die Abstimmung über den verfassungsrechtlichen Rahmen ab.

Woidke und Haseloff lehnen den Antrag ab.

Hält nicht viel von Artikel 146: Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Brandenburg.
Hält nicht viel von Artikel 146: Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Brandenburg.

Die Staats- und Regierungschefs lehnen die Abstimmung über den verfassungsrechtlichen Rahmen ab.

Thüringens Regierungschef Bodo Ramelow schlägt vor, das Grundgesetz abzuschaffen und es durch eine neue Verfassung zu ersetzen. Die benachbarten Bundesländer Brandenburg und Sachsen-Anhalt sind anderer Meinung.

Die Regierungschefs von Brandenburg und Sachsen-Anhalt, Dietmar Woidke und Reiner Haseloff, sind nicht mit Ramelows Plan einer Volksabstimmung über das Grundgesetz einverstanden. Nach einem Bericht des Magazins "Stern" kritisierten sie diese Idee ihres Thüringer Kollegen. "Es sollte nicht darum gehen, nach 75 Jahren über das Grundgesetz abzustimmen, sondern darum, es lebendig zu halten, zu respektieren und zu bewahren", sagte Haseloff in dem Bericht.

Ramelow argumentierte in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", dass eine Abstimmung bereits durch Artikel 146 des Grundgesetzes erlaubt sei. Dieser Artikel besagt, dass das Grundgesetz nur so lange gilt, bis es durch eine neue, vom deutschen Volk beschlossene Verfassung ersetzt wird. Dies könne helfen, die "emotionale Distanz" der Ostdeutschen zum Grundgesetz zu überwinden, so Ramelow. Darüber hinaus gibt es Menschen, die meinen, wenn Artikel 146 geändert würde, gäbe es die Bundesrepublik nicht mehr. Heute vor 75 Jahren wurde das Grundgesetz vom Parlamentarischen Rat verkündet.

"Es gibt immer noch ungelöste Fragen zwischen Ost- und Westdeutschland, die geklärt werden müssen", sagte Woidke dem Magazin "Stern". "Kein Ostdeutscher würde von Volksabstimmungen über Artikel 146 des Grundgesetzes profitieren." Das Grundgesetz sei seit 75 Jahren die Grundlage für Freiheit, Wohlstand und Fortschritt in Deutschland. Er halte die Abschaffung des Artikels 146 für die bessere Lösung, sagte Woidke.

Haseloff teilte dem "Stern" mit, dass das Grundgesetz im Osten seit Jahrzehnten funktioniere. "Wir Ostdeutschen wollen nicht das Gesicht von Feiern und Reden sein, aber wir wollen die sein, die Entscheidungen treffen. Zum Beispiel in Führungspositionen in Unternehmen, Gremien oder Bundesbehörden", sagte er. In diesen Bereichen sind die Ostdeutschen immer noch unterrepräsentiert.

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Quelle: www.ntv.de

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