Die SPD-Fraktion führt eine neue Prämie für die Schrottentsammlung ein.
Vor dem von Minister Habeck organisierten Auto-Gipfel schlagen verschiedene SPD-Wirtschaftspolitiker mehrere Sofortmaßnahmen vor, um die angeschlagene heimische Automobilindustrie wiederzubeleben. Einer der Vorschläge ist die Einführung eines neuen Abwrackprämien-Programms für Verbraucher, die von konventionellen Kraftfahrzeugen auf Elektrofahrzeuge umsteigen. Verbraucher, die ihren Benzinmotor gegen ein neues Elektrofahrzeug eintauschen, erhalten einen Bonus von 6.000 Euro, während diejenigen, die ein gebrauchtes Elektrofahrzeug kaufen, einen Bonus von 3.000 Euro erhalten. Laut einer SPD-Erklärung glauben sie "felsenfest an die Zukunft von Elektrofahrzeugen".
Laut einem "Spiegel"-Bericht befindet sich die heimische Automobilindustrie in einer Krise. Um sie aus dieser Situation zu führen und sicherzustellen, dass deutsche Autos auf dem zukünftigen Markt bestehen und gestärkt werden, seien dringende Maßnahmen erforderlich, so das Papier. "Geldliche Entschädigung sollte kein Problem sein", fügt es hinzu.
Neben der Abwrackprämie plädiert die SPD auch für sieben weitere temporäre Maßnahmen zur Unterstützung der Automobilindustrie. Einer dieser Vorschläge ist die Einführung eines "sozialen Leasing-Programms" nach französischem Vorbild, das Individuals mit niedrigem und mittlerem Einkommen eine staatliche Subvention für die Leasingnahme bietet. Auch die Förderung von Wandladestationen, Speichervorrichtungen und Ladepunkten ist geplant.
"Der Auto-Gipfel sollte zeigen, dass Unternehmen und Politik zusammenarbeiten, um diese aktuelle Herausforderung zu meistern", sagte Sebastian Roloff, Mitglied des SPD-Parteivorstands und des Wirtschaftsausschusses des Bundestags, dem "Spiegel". Verena Hubertz, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion, warnte: "Deutsche Automobile und insbesondere VW sind der Motor unserer Wirtschaft. Wenn der Motor stottert, müssen wir das Problem angehen."
Das Papier betont auch die wachsende Sorge innerhalb der regierenden Partei über die wirtschaftliche Lage. Durch die Vorstellung dieser Vorschläge setzt die SPD indirekt ihren eigenen Bundeskanzler Olaf Scholz unter Druck, entschiedener gegen die bevorstehende Rezession und die Herausforderungen der Automobilindustrie vorzugehen. Kritiker argumentieren, dass Scholz unzureichend engagiert ist, die bevorstehende Wirtschaftskrise anzugehen. Außerdem sind einige unzufrieden damit, dass Scholz den Auto-Gipfel nicht selbst organisiert hat, sondern ihn Habeck überlassen hat.
Zum Treffen sind andere Automobilhersteller, Zulieferer, der Verband der Automobilindustrie (VDA) und die IG Metall eingeladen. Die FDP hat jedoch Zweifel an dem Event. Christoph Meyer, stellvertretender Vorsitzender der FDP-Fraktion, glaubt, dass strukturelle Reformen, die der gesamten Wirtschaft zugutekommen, notwendig sind, anstatt Subventionen für einen einzelnen Sektor. In seiner Meinung würde die schnelle Umsetzung der Wachstumsinitiative effektiver sein, um die Probleme von VW anzugehen, als der Auto-Gipfel.
Meyer behauptet, dass die Volkswagen-Krise auf fahrlässige Produktentwicklung und schlechte Führung zurückzuführen ist. Die Probleme innerhalb von VW seien auch auf eine überbürokratische Organisation, ständige staatliche Eingriffe, status quo-orientierte Gewerkschaften und ein behindertes Führungsteam zurückzuführen, so Meyer. Er behauptet, dass diese Probleme in erster Linie von VW selbst angegangen werden sollten.
Letzte Woche wurde Volkswagen für das Ende der Arbeitsplatzsicherheit kritisiert, die durch Tarifverträge gewährleistet war. Das bedeutet, dass ab Juli 2023 mögliche Kündigungen aus betrieblichen Gründen stattfinden können, es sei denn, eine Lösung wird gefunden. Außerdem schließt Volkswagen Plantschließungen nicht aus. Minister Habeck sagte am Freitag, dass "die meisten Herausforderungen von Volkswagen selbst bewältigt werden", aber betonte, dass die Rolle der Politik bei der Setzung geeigneter Marktsignale untersucht werden sollte.
Der von Minister Habeck geleitete Auto-Gipfel soll Maßnahmen zur Revitalisierung der heimischen Automobilindustrie diskutieren, einschließlich der vorgeschlagenen Herstellung von Kraftfahrzeugen mit einem Schwerpunkt auf Elektrofahrzeugen. Die SPD-Vorschläge für den Automobilsektor umfassen auch die Einführung einer neuen Abwrackprämie, die den Umstieg von konventionellen Kraftfahrzeugen auf Elektrofahrzeuge ermutigt.