Die Sicherheitsbehörden haben die islamistische Szene als Ziel identifiziert.
Bei einer Demonstration in Hamburg haben einige Personen die Errichtung eines Kalifats in Deutschland gefordert. Diese Kontroverse hat eine hitzige Diskussion entfacht, insbesondere in der Politik. Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser hat sich nun mit Nachdruck an die Anhänger der islamischen Szene gewandt.
Faeser erklärte, dass die deutschen Sicherheitskräfte die islamistische Szene in Deutschland kontinuierlich beobachten und untersuchen. "Wir nutzen alle zur Verfügung stehenden Mittel, von nachrichtendienstlichen Erkenntnissen bis hin zu vertieften Ermittlungen", sagte die SPD-Politikerin in einem Gespräch mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe. In der jüngeren Vergangenheit hätten diese Behörden mehrere geplante Anschläge erfolgreich vereitelt.
Faeser räumte ein, dass diejenigen, die bei einer islamistischen Demonstration in Hamburg Ende April für ein Kalifat plädierten, von den Sicherheitskräften beobachtet werden. "In unserer rechtsstaatlichen Demokratie können wir solche Gruppen nur verbieten, wenn die rechtlichen Voraussetzungen gegeben sind", stellte der Minister klar.
Für die extremistische muslimische Organisation Interactive, die am Samstag um 16 Uhr eine weitere Demonstration in Hamburg abhalten will, gelten strenge Richtlinien. Dazu gehört das Verbot, zu Hass und Gewalt aufzurufen und das Existenzrecht Israels zu leugnen. Bei einer früheren von derselben Organisation organisierten Kundgebung wurde ein Kalifat zur Lösung gesellschaftlicher Probleme gefordert. Diese Kundgebung löste landesweit Empörung aus.
Faeser bekräftigte, dass die von den Hamburger Behörden verhängten restriktiven Maßnahmen angemessen sind. "Sie ermöglichen ein schnelles und konsequentes Handeln, wenn die Demonstration für ein Kalifat in Deutschland wirbt, das Existenzrecht Israels leugnet oder zu Gewalt gegen Juden aufruft", sagte sie. Auch mögliche Verstöße gegen die Verbote gegen die Terrororganisation Hamas und die Samidoun-Gruppe werden von den Sicherheitskräften genau beobachtet. "Ein Verstoß gegen diese Verbote ist ein Straftatbestand, der auch ein schnelles Handeln bei Demonstrationen erlaubt", fügte sie hinzu.
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Quelle: www.ntv.de