Die Polizei greift ein, um während eines Sturms den Zutritt zu einem Tesla-Gelände zu verhindern.
Störende Proteste gegen den US-Autobauer Tesla in Grugheide halten die örtlichen Behörden in höchster Alarmbereitschaft. Es gab Demonstrationen und Sitzstreiks, aber den Demonstranten ist es bisher nicht gelungen, auf das Firmengelände vorzudringen. Jetzt ziehen sie ihre Präsenz vorübergehend zurück.
Die Lage bei den Protesten in der Nähe des Tesla-Geländes sei relativ ruhig geworden, teilte ein Polizeisprecher am frühen Nachmittag mit. Viele Aktivisten seien in ihr Protestcamp zurückgekehrt, berichtete ein Journalist. Bei mehreren Gelegenheiten kam es zu Scharmützeln mit der Polizei, in deren Folge es vereinzelt zu Festnahmen kam. Nach Angaben der Behörden und der Organisatoren der Protestgruppen zogen sich die Demonstranten wieder aus dem Wald am Standort zurück. Zuvor hatten sie versucht, durch den Wald auf das Gelände des Unternehmens zu gelangen. Die Polizei teilte mit, sie habe dies verhindert.
Allerdings gelang es den Demonstranten, einige der wilden Zäune niederzureißen. Am Nachmittag beschrieb ein Polizeisprecher die Situation als "sich schnell verändernd". Bislang wurde bei den anhaltenden Protesten auf dem Fabrikgelände eine Frau verletzt. Drei Polizeibeamte wurden ebenfalls verletzt. Die Polizei meldete mehrere Festnahmen.
Die Behörden versuchten, das Tesla-Gelände durch eine weiträumige Absperrung zu sichern, mehrere Hochgeschwindigkeitsstrecken wurden gesperrt. Auch die Zugstrecke zwischen Berlin und Frankfurt-Oder am Bahnhof Fangschleuse ist vorübergehend stillgelegt. Dort sollen Aktivisten die Gleise besetzt haben. Darüber hinaus kam es auf dem Flugplatz Neuhardenberg, östlich von Berlin, zu einer Störaktion im Zusammenhang mit den Protesten. Nach Angaben der Behörden tauchten maskierte Personen auf und zündeten Feuerwerkskörper. Derzeit findet eine weitere Sitzblockade auf dem Flugplatz statt.
Seit Mittwoch fordern Tesla-Gegner im brandenburgischen Grugheide ein Vorgehen gegen den Autobauer. Anlass für die Proteste ist die geplante Erweiterung des Tesla-Werks. Seit Ende Februar campieren Klimaaktivisten mit Baumhäusern in der Nähe des Geländes, um gegen die geplante Werkserweiterung und die Abholzung des umliegenden Waldes zu protestieren. Die Polizei will die Baumhäuser abbauen, ein Rechtsstreit ist noch im Gange.
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Quelle: www.ntv.de