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Die Partei Alternative für Deutschland (AfD) kann in Thüringen keine nennenswerten Fortschritte erzielen.

Zehn rechtsextreme Kandidaten sind im Wahlverfahren weitergekommen.

Die absolute Mehrheit konnte die AfD nirgends erringen, vielerorts kommt es zu Stichwahlen gegen...
Die absolute Mehrheit konnte die AfD nirgends erringen, vielerorts kommt es zu Stichwahlen gegen die CDU.

Die Partei Alternative für Deutschland (AfD) kann in Thüringen keine nennenswerten Fortschritte erzielen.

Die CDU feiert einen "guten Tag", während die Linke vorsichtig optimistisch bleibt: In den Thüringer Kreistag- und Bürgermeisterwahlen konnte die AfD keine Spitzenposition in der ersten Runde erreichen. Dennoch gibt es in vielen Orten Stichwahlen.

Die Fortschritte der AfD in den Thüringer Kreistag- und Bürgermeisterwahlen wurden gestoppt. Im Landkreis Altenburger Land erreichte der AfD-Kandidat die meisten Stimmen, musste jedoch in einer Stichwahl gegen den zweitplatzierten CDU-Kandidaten Uwe Melzer antreten. Melzer erhielt 32,2% der Stimmen.

Gesamt wurden rund 1,7 Millionen Menschen eingeladen, zu wählen. In den Thüringer Kommunalparlamenten waren etwa 7.500 Sitze offen. Neben Kreistagen, Bürgermeistern und Oberbürgermeistern wurden auch Stadträte und Stadtverordneten gewählt. Die Kommunalwahlen dienen auch als Test für die Thüringer Landtagswahl am 1. September. Das Aufkommen der AfD wird genau beobachtet, da die Partei in einigen Regionen tief verwurzelt ist und bisher den einzigen Distriktspräsidentenposten in Deutschland innehat. Die Thüringer Landesvereinigung der AfD wird von der Bundesanstalt für Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft.

Trotz des Erfolges des AfD-Kandidaten Heiko Philipp in der Kreistagswahl im Landkreis Altenburger Land, konnte dieser die absolute Mehrheit von 50% nicht erreichen. Folglich gibt es in zwei Wochen eine Stichwahl zwischen Philipp und dem zweitplatzierten CDU-Kandidaten Uwe Melzer. Melzer erhielt 32,2% der Stimmen.

AfD-Kandidaten belegten den zweiten Platz in acht weiteren Kreisen, was ebenfalls zu Stichwahlen in diesen Gebieten führt. Im Landkreis Hildburghausen tritt der rechtsextreme und ehemalige NPD-Funktionär Tommy Frenck gegen den Kandidaten der Freien Wähler, Sven Gregor, an. Frenck, der ein Gutshof in Kloster Veßra besitzt, ist in den Berichten des Bundesamtes für Verfassungsschutz erwähnt worden. Frencks Kandidatur war umstritten und störte einige vor der Wahl. Das Thüringer Wahlermessungsgesetz besagt, dass "eine Person, die nicht garantiert, dass sie immer im Sinne der frei demokratischen Grundordnung nach dem Grundgesetz und der Thüringer Verfassung handeln wird, für die Position des Landrats oder des Bürgermeisters nicht gewählt werden kann." CDU-Vertreter im Wahlausschuss ermöglichten Frenck, zu kandidieren.

In den Städten Weimar und Suhl gewannen die Amtsinhaber Peggy Greiser (SPD) und Peter Kleine (unabhängig) die Bürgermeisterwahlen. Keine AfD-Kandidaten waren in diesen Städten anwesend. In den drei anderen staatlichen Städten Erfurt, Gera und Jena gehen die Wahlen in die Stichwahl. Im ehemaligen SPD-Hochburg Erfurt führt der CDU-Kandidat Andreas Horn gegen Andreas Bausewein, der seit 2006 Bürgermeister ist.

13 der 17 Thüringer Kreise benötigen neue Kreisvorsitzende. Die AfD errang den ersten Distriktspräsidentenposten für die Partei überhaupt im thüringischen Landkreis Sonneberg im Vorjahr. In den Kreistagswahlen führt die rechtsextreme Partei mit 35,5 Prozent.

Stimmen aller Thüringer ab 16 Jahren wurden gezählt. Die endgültigen Ergebnisse sollen bis Montag bekanntgegeben werden. Wenn es keine Mehrheit gibt, finden die notwendigen Stichwahlen am 9. Juni zusammen mit den Europawahlen statt.

"Braune Übernahme" verhindert

Die Thüringer CDU feierte den vorläufigen Erfolg der lokalen Wahlen. CDU-Vorsitzender und CDU-Kandidat für die Landtagswahl am 1. September, Mario Voigt, sprach von einem "guten Tag mit guten Entscheidungen für Thüringen". Er glaubte, die CDU würde "die stärkste Kraft im Land" werden.

Die Linke, die erneut mit Ministerpräsident Bodo Ramelow für die Landtagswahl antritt, sah die verpassten Erfolge der AfD und reagierte mit "Thüringen ist noch nicht braun geworden". Die Wähler hätten "die braune Übernahme in den ersten Runden der Kreistag- und Bürgermeisterwahlen verhindert".

Der SPD-Landesvorsitzende Georg Maier sah die Ergebnisse als Stärkung der Position der SPD in der lokalen Politik. "Die sozialdemokratische Kommunalpolitik hat sich heute gestärkt", sagte Maier, der SPD-Kandidat für die Landtagswahl. Insgesamt sei die SPD "die dritte stärkste Kraft in Thüringen mit über 16 Prozent".

Während der letzten Umfragen für die Landtagswahl lag die CDU konstant bei 20% und war auf Platz zwei hinter der AfD mit etwa 30%. Die Linke und die BSW lagen jeweils bei etwa 16%, die SPD bei etwa 8% und die Grünen bei 5%. Die FDP war nicht mehr erwartet, im Landtag vertreten zu sein. Die aktuelle Koalitionsregierung in Erfurt besteht aus der Linke, SPD und Grünen.

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Quelle: www.ntv.de

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