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Die Nord Stream 2-Vereinbarungen wurden einem fragwürdigen Umfeld zugeordnet.

Von Schwesig initiierte Stiftung zum Klimawandel

Der ehemalige Leiter des usbekischen Geheimdienstes, Rustam Inoyatov. Die Recherchen führten in das...
Der ehemalige Leiter des usbekischen Geheimdienstes, Rustam Inoyatov. Die Recherchen führten in das Umfeld seines Sohnes.

Die Nord Stream 2-Vereinbarungen wurden einem fragwürdigen Umfeld zugeordnet.

Die von einer einflussreichen Persönlichkeit ins Leben gerufene Stiftung für Klima- und Umweltschutz sieht sich heftigen Gegenreaktionen ausgesetzt. Nun ist eine weitere Kontroverse aufgetaucht: Recherchen zeigen, dass Millionenbeträge an eine Firma gezahlt wurden, die mit einer berüchtigten Geheimdienstfamilie verbunden ist.

Die Stiftung MV Klima- und Umweltschutz, die gegründet wurde, um Unternehmen, die an Nord Stream 2 beteiligt sind, vor US-Sanktionen zu schützen, vergab Bauaufträge für dieses Projekt an ein Unternehmen, das mit der Familie eines ehemaligen usbekischen Geheimdienstchefs verbunden ist. Dies berichtet "t-online" unter Berufung auf die Auftragsliste der Stiftung, einschlägige Vertragsunterlagen und Daten aus deutschen, russischen und usbekischen Handelsregistern.

Rustam Inojatow war von 1995 bis 2018 Leiter des Nationalen Sicherheitsdienstes (NSS) in Usbekistan, wird aber nun der systematischen Folter beschuldigt. Er war 2005 an dem Massaker von Andischan beteiligt, bei dem Hunderte wehrlose Demonstranten abgeschlachtet wurden. Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt des Geheimdienstchefs war er bis November 2021 Berater des usbekischen Präsidenten Schawkat Mirzijojew. In dieser Zeit baute sein Sohn Sharif ein weitreichendes Geschäftsnetzwerk auf, das unter anderem auf den Gas- und Ölhandel zwischen Russland und Usbekistan ausgerichtet ist.

Ab 2021 vergab die Landesstiftung Mecklenburg-Vorpommern millionenschwere Aufträge an ein russisches Unternehmen mit dem Namen "GC SIA LLC". Scharif Inojatow und der deutsche Eigentümer und Geschäftsführer der Firma sollen geschäftlich eng miteinander verbunden sein. Den Berichten zufolge beliefen sich die Zahlungen auf insgesamt 3,46 Millionen Euro. Mehrere Aufträge, darunter einer im Wert von 1,5 Millionen Euro, sind verzeichnet. Die Finanzierung der Aufträge wird zu einem großen Teil dem russischen Staatsunternehmen Gazprom zugeschrieben.

Auf mehrfache Nachfrage gaben weder die Stiftung noch das russische Unternehmen eine Stellungnahme zu diesem Vorfall ab. Die Stiftung wurde von Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern und Mitglied der SPD, initiiert und wird derzeit von Erwin Sellering, einem ehemaligen SPD-Ministerpräsidenten, geleitet.

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Quelle: www.ntv.de

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