Bau von Schiffen - Die Meyer Werft steckt in der Krise, über 400 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel.
Die berühmte Werft Meyer Werft geht durch eine schwierige Restrukturierungsphase. Der Chef-Restrukturierer Ralf Schmitz offenbarte dies bei einer Versammlung mit Arbeitern in Papenburg. Die Firma befindet sich in einer Krise, sagte er, und geplant sind Entlassungen von etwa 440 Stellen innerhalb der Gruppe.
Die Hauptarbeitskräfte von Meyer Werft sind in Rostock und Turku, Finnland, angesiedelt, während der Hauptsitz in Emden rund 3.000 Mitarbeiter beschäftigt. Der niedersächsische Wirtschaftsminister, Olaf Lies, äußerte seine Besorgnis. Der Betriebsratsvorsitzende in Papenburg, Andreas Hensen, bezeichnete es als einen Schock.
Das Unternehmen muss Kosten schnell senken. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die steigenden Preise in den letzten Jahren haben zu erheblichen Verlusten geführt. Nach Schmitz geht die Werft in eine Überkapazitätslage aufgrund der Corona-Pandemie und es wird für 2024/25 Arbeit knapp sein. Es ist dringend Finanzierung notwendig.
Die Bestellungsbücher von Meyer Werft sind noch voll. Derzeit gibt es Aufträge für sechs Kreuzfahrtschiffe, eine Forschungsschiff und die Stahlarbeiten für vier Offshore-Umwandlungsplattformen. Aufgrund des ersten Auswirkungen der Pandemie auf den Tourismus wurden diese Aufträge mit den Kunden abgesprochen. Schmitz erklärte, diese Schiffe waren vor der Pandemie gepreist. "Das Schiffbauunternehmen benötigt viel Geld und Liquidität, um wieder stabil zu werden."
Das Hauptziel ist, das Unternehmen wieder rentabel zu machen. Bis Ende 2027 will die Leitung einen nachhaltigen Ergebnis erreichen. Verhandlungen über Personalabbau werden nun mit dem Betriebsrat und IG Metall geführt.
Betriebsrat: Mitarbeiter sollen nicht für Managementfehler leiden
Andreas Hensen, der Betriebsratsvorsitzende, lehnte es ab, dass die Mitarbeiter die Folgen von Managementfehlern tragen. Hensen sagte, die Mitarbeiter hätten in den letzten Jahren viel für das Unternehmen geleistet, unbezahlte Überstunden im Wert von geschätzt 40 Millionen Euro geleistet. "Sie haben ihr Bestes gegeben, und wir glauben, das reicht nicht. Wir können uns nicht weiter so belasten."
Die von Schmitz geplanten Kostenreduktionen von 33 Millionen Euro können auch durch andere Mittel erreicht werden. "Das Management muss sich mit den Mitarbeitern auf dem Boden anhören." Jede einzelne Stelle bei Meyer Werft soll gerettet werden.
Die geplanten Personalabbaupläne würden die betroffenen Personen und die Region schwer treffen. Die Situation ist kritisch, aber ein schneller Personalabbau ist keine Lösung, argumentierte IG Metall Küste's Bezirksleiter, Daniel Friedrich. "Eine Zukunftskonzeption mit Personalabbau und Kostenkürzungen ist nicht klug. Wir werden die Zukunft aller Mitarbeiter verteidigen."
Wirtschaftsminister Lies: Unzeitgemäße Personalabbau
Lies plant, die von Schmitz angekündigten Restrukturierungspläne genau zu überprüfen. Obwohl Meyer Werft eine versprechende Zukunft hat, befindet es sich in einer gefährlichen Situation. Er fügte hinzu: "Besprechungen über schnell entlassene Mitarbeiter sind nicht die richtige Herangehensweise. Ich erwarte Vorschläge, die den Bedürfnissen der Mitarbeiter entsprechen."
Ein solcher Personalabbau wäre ein schwerer Schlag für Papenburg als Standort. "Die Bedeutung der Meyer Werft als Arbeitgeber und weltweiter Führer im Kreuzfahrtschiffbau macht sie zu einem wichtigen Bestandteil der Region", sagte Lies.
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