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Die letzten Bundeswehrsoldaten haben Mali verlassen

Druck der Regierung

Im April besuchte Verteidigungsminister Pistorius in Mali stationierte Bundeswehrsoldaten..aussiedlerbote.de
Im April besuchte Verteidigungsminister Pistorius in Mali stationierte Bundeswehrsoldaten..aussiedlerbote.de

Die letzten Bundeswehrsoldaten haben Mali verlassen

Der Abzug ist längst beschlossen, nun aber abgeschlossen: Die letzten Bundeswehrsoldaten haben Mali verlassen und werden noch in dieser Woche nach Deutschland zurückkehren. Malis Regierung hat zuvor Druck auf die UN-Truppen ausgeübt. Stattdessen setzte sie auf einen umstrittenen Partner.

Nach mehr als einem Jahrzehnt hat die Bundeswehr ihren UN-Einsatz im westafrikanischen Mali beendet. Die letzten deutschen Soldaten der Friedensmission MINUSMA verlassen das Castor-Lager am Rande des Stadtflughafens Gao. Deshalb legen sie auf dem Weg zur Atlantikküste einen Zwischenstopp ein und sollen noch in dieser Woche auf dem Fliegerhorst Wünstorf in Niedersachsen landen.

Damit endet nach Afghanistan und Mali der zweite große Einsatz der Bundeswehr außerhalb Europas. Der Einsatz in Westafrika war der gefährlichste der letzten Zeit. 2017 starben zwei deutsche Piloten beim Absturz ihres Tiger-Kampfhubschraubers in Mali. Darüber hinaus wurden im Jahr 2021 insgesamt 12 deutsche Soldaten bei Selbstmordanschlägen verletzt. Nach Angaben der Bundeswehr waren im Laufe der Jahre insgesamt rund 20.000 deutsche Blauhelme in Missionen der Vereinten Nationen im Einsatz.

Das Feldlager wird vor der Abreise an diesem Dienstag an Mali übergeben. In den letzten Jahren war es ein Zentrum für deutsche Truppenbeiträge an die Vereinten Nationen. Anfang dieser Woche blieben mehrere deutsche Soldaten im ehemaligen MINUSMA-Hauptquartier in der Hauptstadt Bamako. Am Montag hielt dort die UN-Friedensmission ihre offizielle Abschlusszeremonie ab. An der Mission beteiligten sich nach Angaben der Vereinten Nationen Blauhelme aus 53 Ländern.

Mali wird künftig auf russische Söldner angewiesen sein

Malis Militärregierung forderte Mitte Juni den Abzug aller rund 12.000 UN-Friedenstruppen und hatte zuvor die Zusammenarbeit mit Russland ausgeweitet. Außenminister Abdoulaye Diop warf den Friedenstruppen vor, „Teil des Problems“ zu werden, anstatt angemessen auf die Sicherheitslage zu reagieren. Ein im Mai veröffentlichter Bericht der Vereinten Nationen ergab, dass malische Soldaten und mutmaßliche russische Söldner im vergangenen Jahr bei einer Operation in Mali Hunderte Zivilisten getötet hatten. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen leitete daraufhin Maßnahmen zur Beendigung von MINUSMA ein.

Deutschland hat beschlossen, seine Beteiligung an dieser Mission zu beenden. Etwa 160 der ursprünglich 1.000 Soldaten befanden sich Anfang der Woche nach Angaben der Bundeswehr noch in Mali. Weitere 120 Männer und Frauen sind auf dem Lufttransportstützpunkt Niamey im benachbarten Niger. Der Abzug Deutschlands dauerte Monate und wurde nach einem Militärputsch in Niger, der an Mali grenzt, schwieriger, was die zuvor guten Beziehungen erschwerte.

Auf der nigerianischen Seite der Grenze zu Mali steckt derzeit ein deutscher Militärtransportkonvoi aus Gao in Schwierigkeiten bei der Zollabfertigung. Im Feldlager in Gao befinden sich noch immer militärische Ausrüstungsgegenstände, die noch nicht zum zweiten Mal von zivilen Unternehmen ins Land zurücktransportiert wurden.

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Quelle: www.ntv.de

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