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Die kollektive Einsparung von Mitteln durch Einkäufe stimuliert ein zugrunde liegendes Potenzial.

Die kollektive Einsparung von Mitteln durch Einkäufe stimuliert ein zugrunde liegendes Potenzial.

Mit einer erwarteten Aufbesserung ihrer finanziellen Mittel scheinen Verbraucher einen stärkeren Drang zum Ausgeben zu haben. Dennoch halten sie weiterhin fest an ihrem Geld. Daher sehen Fachleute diese bescheidene Verbesserung der Konsumentenstimmung eher als Stabilisierung denn als Anzeichen für eine Trendwende.

Die deutsche Verbraucherstimmung hat nach einem erheblichen Einbruch im Vormonat eine moderate Erholung gezeigt. Laut Analyse von Rolf Bürkl, einem Verbraucherexperten, kann die leichte Verbesserung der Verbraucherstimmung nach dem erheblichen Rückschlag im vergangenen Monat eher als Stabilisierung auf einem niedrigen Niveau betrachtet werden. Eine nennenswerte Erholung ist bisher nicht zu sehen.

Laut der Marktforschungsfirma GfK und dem Nürnberger Institut für Marktentscheidungen (NIM) haben sich sowohl die Einkommenserwartungen als auch die Kaufneigung verbessert. Dadurch steigt die Verbraucherstimmung für Oktober um 0,7 Punkte auf -21,2 Punkte.

Die Einkommenserwartungen stiegen um 6,6 Punkte auf 10,1 Punkte und steigerten damit die Kaufneigung, die um 4 Punkte auf -6,9 Punkte stieg. Die Institute betonten jedoch, dass dieser Stand immer noch "extrem niedrig" ist.

Die Gesamtverbraucherstimmung wird durch die verbesserte Sparneigung gebremst, die dieses Mal um 1,3 Punkte stieg. Zusammen mit den Einkommenserwartungen und der Kaufneigung bildet sie die Verbraucherstimmung, die als Frühindikator für die Verbraucherentwicklung im kommenden Monat dient.

"Privater Konsum bleibt eingeschränkt"

Darüber hinaus wurden die Erwartungen bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung befragt. Diese sind im Vergleich zum Vormonat gesunken, wobei der Indikator um 1,3 Punkte auf 0,7 Punkte sank. Dadurch ist die Sicht der Deutschen auf die allgemeine wirtschaftliche Situation des Landes in den nächsten 12 Monaten seit etwa einem halben Jahr stagniert.

Cyrus de la Rubia von der Hamburger Commerzbank betonte, dass trotz der steigenden Einkommenserwartungen und der tatsächlichen Einkommen Haushalte weiterhin nicht bereit sind, mehr auszugeben. "Der marginale Anstieg der Verbrauchervertrauen bedeutet sicherlich keine Trendwende."

Alexander Krüger von Hauck Aufhäuser Lampe sagte: "Die Stimmung erholt sich etwas, aber sie ist noch lange nicht durchgestartet." Die hohe Sparneigung deute darauf hin, dass Verbraucher ihr Geld lieber ansparen als ausgeben. "Die Verbraucherstimmung fördert keine Optimismus, der private Konsum bleibt eingeschränkt."

GfK und NIM führen monatlich Umfragen unter Verbrauchern durch. Für die aktuelle Umfrage wurden zwischen dem 5. und 16. September rund 2.000 Personen befragt. Die Verbraucherstimmung bezieht sich auf alle privaten Konsumausgaben, einschließlich Einzelhandel, Dienstleistungen, Reisen, Mieten und Gesundheitsdienstleistungen.

Obwohl sich die Einkommenserwartungen und die Kaufneigung verbessert haben, sind viele Verbraucher immer noch zurückhaltend beim Ausgeben, was den privaten Konsum weiterhin etwas einschränkt.

Trotz der leichten Verbesserung der Verbraucherstimmung bleibt die Sicht auf die allgemeine wirtschaftliche Situation für die nächsten 12 Monate unverändert, was auf eine vorsichtige Herangehensweise bei Kaufentscheidungen hindeutet.

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