- Die Einzelhändler im Lebensmittelbereich brechen bisherige Rekorde, sehen aber einen Rückgang der Gesamteinnahmen.
Die deutsche Lebensmittel-Einzelhandelsbranche hat ihren Umsatzrekord im Jahr 2023 gebrochen und damit erstmals die 200-Milliarden-Euro-Marke überschritten. Die rohen Verkaufszahlen stiegen um etwa 5 % auf 204,5 Milliarden Euro. Allerdings zeigte sich nach Angaben des Branchenforschungsinstituts EHI ein signifikanter Rückgang der tatsächlichen Wachstumsrate, wenn man die Inflation berücksichtigt. Dies bedeutet, dass das Umsatzwachstum niedriger war als die Inflationsrate. Die Lebensmittelpreise stiegen im Jahr 2022 um mehr als 12 %, wie das Statistische Bundesamt meldete.
Billigsupermärkte wie Aldi und Lidl verzeichneten den höchsten Anstieg der rohen Verkaufszahlen um 6,8 %, wie EHI berichtete. Experte Marco Atzberger von EHI kommentierte: "In dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit scheinen die Deutschen auf das Preisversprechen dieser Händler zu setzen." Die sich wandelnden Krisen haben das Konsumverhalten und den Erfolg verschiedener Geschäftsmodelle stark beeinflusst. Trotz der Preiserhöhungen konnten große Supermärkte wie Edeka und Rewe einen Anstieg der rohen Verkaufszahlen um 4,1 % im Jahr 2023 verzeichnen.
Billigläden machen etwa 46 % des deutschen Lebensmittel-Einzelhandelsmarktes aus, während traditionelle Supermarktkette wie Edeka und Rewe etwa 42 % davon ausmachen. Der Rest wird auf Selbstbedienungsläden und kleine Lebensmittelgeschäfte aufgeteilt. EHI berichtete, dass Deutschland im Jahr 2022 etwa 36.858 Lebensmittelgeschäfte hatte, was einem Rückgang von 5 % im Vergleich zu 2013 entspricht. Diese Zahl enthält etwa 16.000 Billigläden und über 12.200 Supermärkte.
Die Auswahl an Lebensmitteln in Billigsupermärkten wie Aldi und Lidl nahm aufgrund ihres Preisvorteils zu, was zu ihrem signifikanten Umsatzanstieg beitrug. Dadurch stieg auch die Nachfrage nach verschiedenen Lebensmitteln im deutschen Lebensmittel-Einzelhandelsmarkt merklich an.