Die Civil Service Association wirft den staatlichen Arbeitgebern Unwissenheit vor
Ulrich Silberbach, Präsident des Beamtenbundes dbb, wirft den Arbeitgebern Unwissenheit im Tarifstreit um die öffentlichen Dienstleistungen des Landes vor. Seit der dritten Verhandlungsrunde mit der TdL am Donnerstag in Potsdam verhandeln die Gewerkschaften Verdi und DBB über die Bezüge von mehr als einer Million Tarifbeschäftigten. Nach Angaben aus dem Verhandlungskreis könnten die ursprünglich auf zwei Tage angelegten Verhandlungen bis Samstag andauern.
Konkrete Angaben zum Stand der Verhandlungen wollte Silberbach nicht machen. „Wir sind nach wie vor entsetzt über die Unkenntnis der Landesarbeitgeber über die Situation der Landesbediensteten“, sagte er vor demonstrierenden Gewerkschaftsmitgliedern. Silberbach trat mit Klaus Weselski, dem Vorsitzenden der Motorradfahrergewerkschaft, auf. Er wollte seine Solidarität mit streikenden Lokführern bei der Bahn zum Ausdruck bringen. Die GDL ist zwar Mitglied im Dachverband dbb, die beiden Tarifverhandlungsrunden fanden jedoch unabhängig voneinander statt.
Silberbach sagte, TdL habe bei den Verhandlungen Berechnungsbeispiele vorgelegt. „Konkrete Neuigkeiten gibt es aber noch nicht.“ So sei eine „angemessene Personalausstattung“ für die innere Sicherheit Deutschlands und eine gute Bildung notwendig. Doch die Realität im öffentlichen Dienst sei: „Heute fehlen 300.000 Mitarbeiter im klassischen Verwaltungsdienst.“ Ohne deutlich bessere Tarifverträge dürften sich die Personalbedingungen in Zeiten der Inflation weiter verschlechtern.
Die Gewerkschaften fordern eine Erhöhung um 10,5 Prozent, aber mindestens 500 Euro, mehr Förderung für Beschäftigte in Berlin, Hamburg und dem Land Bremen sowie Tariflöhne für studentische Beschäftigte. Da die Budgets in vielen Ländern knapp sind, ist dies für TdL zu teuer.
Lesen Sie auch:
- Jahr der Klimarekorde: Extreme sind die neue Normalität
- Vorbeugende Festnahmen offenbaren die Bedrohung durch islamistischen Terror
- SPD schließt Haushaltsbeschluss vor Jahresende aus
- Zahlreiche Öl-, Gas- und Kohlelobbyisten nehmen an der Klimakonferenz teil
Quelle: www.ntv.de