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Die Bundesregierung stoppt die chinesische Übernahme

Schlag für MAN Energy Solutions

Auch das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium sollen sich gegen den Verkauf...
Auch das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium sollen sich gegen den Verkauf ausgesprochen haben.

Die Bundesregierung stoppt die chinesische Übernahme

Die deutsche Regierung kann in bestimmten Fällen Verkäufe an Nicht-EU-Länder verhindern. In dem Fall des Gas-Turbinen-Geschäfts von MAN Energy Solutions mit China ist die Politik nun eingeschritten. Das Unternehmen sollte möglicherweise nur einen Teil seines Geschäftes fortfahren können.

Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck bestätigte, dass die deutsche Regierung den Verkauf des Gas-Turbinen-Geschäfts von MAN Energy Solutions an eine chinesische Firma, CSIC Longjiang Guanghan Gas Turbine (GHGT), wegen Sicherheitsgründen verhindert hat. Das Wirtschaftsministerium betrachtet den Verbot des Verkaufs an die chinesische Firma als notwendig, da die Technologie in "kritischen, relevanten Bereichen" eingesetzt wird. Habeck wollte keine weiteren Details zur Investitionsprüfung preisgeben.

"Das war tatsächlich der Grund, warum wir das Verbot ausgestellt haben", sagte Habeck. Allerdings betonte er, dass Deutschland in der Regel offen für Investitionen ausländischer Unternehmen ist. Es gibt jedoch Beschränkungen, wie bei einer Bedrohung der Sicherheit und Ordnung. Bundesministerin des Innern Nancy Faeser bestätigte das Verbot bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Habeck.

100 Mitarbeiter in Oberhausen und Zürich

MAN Energy Solutions, mit seinen 14.000 Mitarbeiter, gehörte ursprünglich zu MAN, aber ging direkt an Volkswagen im Zuge der Fusion von Scania und MAN in den Lastwagen-Konzern Traton über und ist erwartet, mindestens bis 2026 dem Wolfsburger Konzern angehören zu bleiben.

MAN Energy Solutions, mit seinen 14.000 Mitarbeiter, hatte am Dienstag angekündigt, sich mit der Entscheidung einverstanden zu sein. Laut Unternehmenskreisen soll die Entwicklung neuer Gas-Turbinen dann eingestellt, aber profitabler Wartung soll fortgesetzt werden. MAN Energy Solutions produziert und wartet Gas-Turbinen mit 100 Mitarbeiter in Oberhausen und Zürich. Diese Gas-Turbinen werden für Energieerzeugung oder als Antriebe für Pipelines – aber möglicherweise auch für Kriegsschiffe – genutzt. GHGT wird berichtet, eng mit der chinesischen Rüstungsindustrie verbunden zu sein.

Volkswagen hatte sich im Verlauf des Vorjahres dazu verpflichtet, die kleine Abteilung zu verkaufen, aber im September bestätigte MAN Energy Solutions, dass die Transaktion intensiv von der Regierung überprüft werde. Jetzt sollen laut Unternehmenskreisen die Entwicklung und Konstruktion von Gas-Turbinen bei MAN Energy Solutions eingestellt sein. Es ist noch unklar, wie viele Mitarbeiter betroffen sind.

Die Rüstungsindustrie hält die Situation bei MAN Energy Solutions mit Blick auf seine Beteiligung an Panzerung und Energieerzeugung für potenzielle militärische Anwendungen eng mit dem Auge. Währenddessen erlebt auch das Verteidigungsgewerbe selbst eine Welle von Übernahmen und Fusionen, die Auswirkungen auf die globale Wirtschaft haben. Unter den Entwicklungen beobachtet die jüngste Verhinderung des Verkaufs von MAN Energy Solutions' Gas-Turbinen-Geschäft an eine chinesische Firma durch Robert Habeck und Nancy Faeser große Bedenken.

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