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Die Bundesbehörden werden die PCK-Raffinerie weiterhin beaufsichtigen.

Zukünftige Pläne für das Schwedt-Raffinerie-Projekt sehen die Bundesregierung in der Überlegung voraus, die Treuhandverwaltung zu verlängern. Ein potentieller Investor hat Interesse daran bekundet, Aktien von der russischen Staatskonzerngesellschaft Rosneft zu erwerben.

Das Bundesorgan ist in den Verhandlungen über die Entsorgung der Rosneft-Aktien tätig.
Das Bundesorgan ist in den Verhandlungen über die Entsorgung der Rosneft-Aktien tätig.

- Die Bundesbehörden werden die PCK-Raffinerie weiterhin beaufsichtigen.

Die deutsche Regierung behält die Kontrolle über die PCK-Raffinerie

Die PCK-Ölraffinerie in Schwedt bleibt vorerst in der Hand der deutschen Regierung. Die Verwaltung der Mehrheitsanteile, die von der russischen Staatsfirma Rosneft gehalten werden, soll von der Bundesregierung verlängert werden, wie die Deutsche Presse-Agentur meldet. Ohne diese Verlängerung würde die Treuhandverwaltung am 10. September auslaufen.

Deutsche Übernahme im Jahr 2022

Seit September 2022 hat die Bundesregierung die Kontrolle über die Anteile an der PCK-Raffinerie in der nordöstlichen Provinz Brandenburg übernommen. Diese Maßnahme erfolgte aufgrund der Entscheidung Deutschlands, den Import russischer Öle aufgrund des Angriffs auf die Ukraine einzustellen. Die PCK wechselte zu alternativen Lieferanten Anfang 2023. Die Verlängerung der Treuhandverwaltung wurde im März für sechs Monate beschlossen. Neben Schwedt sind zwei weitere Einrichtungen in diese Situation involviert. Die Entscheidung der deutschen Regierung stützt sich auf das Energiesicherheitsgesetz. Rosneft hält 54 % der Anteile an der PCK-Raffinerie.

Möglicher Käufer: Katar

Die Anteile von Rosneft an der Raffinerie könnten bald zum Verkauf stehen. Das Golfemirat Katar zeigt angeblich Interesse an dem Kauf dieser Anteile. Die deutsche Regierung befindet sich derzeit in Gesprächen bezüglich dieser Angelegenheit, wie "Business Insider" berichtet. Quellen bestätigten diese Nachrichten der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings würde der Deal zwischen Rosneft und Katar und nicht mit der deutschen Regierung stattfinden. Der Deal würde von der deutschen Regierung nach dem Außenwirtschafts- und Zahlungsverkehrsgesetz geprüft werden. Rosneft sucht angeblich nach einem Käufer.

Minister: Enteignung ist kein Thema

Der brandenburgische Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) sieht die Verlängerung der Treuhandlösung bei der PCK als ein Zeichen dafür, dass Rosneft ernsthaft daran interessiert ist, seine Mehrheitsanteile zu verkaufen. "Ich bin froh, dass die russische Seite offenbar interessiert ist, ihre deutschen Werke und Raffinerien zu verkaufen und sich in ernsthafte Verhandlungen mit einer entsprechenden interessierten Partei, nämlich den Katarern, begibt", sagte Steinbach der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam.

Die Verlängerung der Treuhandlösung gibt die Chance, "vorerst den viel komplexeren und risikoreicheren Weg der Enteignung zu vermeiden", betonte Steinbach. Zum potenziellen Verkauf der Raffinerieanteile sagte er, dass solche Prozesse normalerweise mehrere Monate dauern. "Es wäre ein besonders schnelles Vorgehen, wenn wir bis zum Ende des Jahres entsprechende Signale erhielten."

Die Linke fordert Regierungseingriff

Der Linken-Politiker Christian Görke fordert, dass die Bundesregierung schnell in die PCK eingreifen sollte, um diesen wichtigen Strukturteil und die Tausenden von Arbeitsplätzen in der Region zu sichern. "Was im Westen mit der Beteiligung der Bundesregierung bei der Meyer Werft in Papenburg funktioniert, sollte auch im Osten möglich sein", sagte Görke.

Angesichts der aktuellen Situation könnte die Europäische Union Bedenken bezüglich der Kontrolle Deutschlands über die PCK-Raffinerie haben, da sie eine strategische Bedeutung im Energiesektor hat.

Im Zusammenhang mit möglichen Verhandlungen mit Katar könnte die Europäische Union auch die Auswirkungen einer Beteiligung eines ausländischen Unternehmens an einer wichtigen europäischen Ölanlage diskutieren.

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