zum Inhalt

Die Bafin stellt bei Kontrollen Mängel bei Verbraucherkrediten fest.

Die Finanzaufsichtsbehörde Bafin wollte herausfinden, wie leicht die Verbraucher Kredite für den Kauf von Möbeln, Elektrogeräten und Kleidung erhalten.

"Wir stellen fest, dass Banken immer wieder Kredite vergeben, die zu einer finanziellen...
"Wir stellen fest, dass Banken immer wieder Kredite vergeben, die zu einer finanziellen Überforderung oder Überschuldung der Verbraucher führen."

Finanzielle Angelegenheiten - Die Bafin stellt bei Kontrollen Mängel bei Verbraucherkrediten fest.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), die deutsche Finanzaufsichtsbehörde, hat in einem Artikel im "Bafin-Journal" Probleme bei der Vergabe von Konsumkrediten aufgezeigt. Demnach wurden in einer Probeuntersuchung im Herbst 2023 bei untersuchten Banken und Finanzpartnern von Händlern fast 80 Prozent der Kreditanträge genehmigt. Überraschend hatte die Hälfte der Bewerber schlechte Kreditwürdigkeiten.

Um diese Studie durchzuführen, setzte die Bafin Geheimkäufer ein, die sich als Kunden verkleideten, die sich für die Finanzierung von Möbel, Haushaltsgeräten oder Bekleidungskäufen interessierten. Insgesamt wurden 48 Tests durchgeführt: vier Online-Läden und zwei physische Geschäfte mit ihren jeweiligen Finanzpartnern, sowie zwei Banken direkt. Die Käufer konnten Finanzierungen oder Kredite sichern, die später zurückgezogen wurden.

Die Hauptbesorgnis war, dass diese Tester unzureichend über den zu beantragenden Kredit informiert waren. Der Artikel merkt an, dass sie sich beschwerten, weil "Berater keine alle Produktmerkmale erläuterten, nicht genug Einzelheiten über die Situation des Kunden gingen, unsicher wirkten und die Beratungsgespräche zu früh beendeten".

Obwohl die Bafin betonte, dass die Probe nur ein kleines Bild war und nur ein Schnappschuss, bot sie doch einen Einblick in die Funktionsweise des Marktes. In den meisten Fällen stimmten die vereinbarten Zinsen und Kreditlängen mit den angekündigten Werten überein. In einigen Fällen war es jedoch nicht klar, dass die angekündigten günstigen Bedingungen mit bestimmten Einschränkungen verbunden waren, wie z.B. eine bestimmte Laufzeit.

In etwa einem Drittel der Testkäufe wurde die finanzielle Situation der Käufer nicht gefragt. In anderen Fällen war diese Nachfrage sehr oberflächlich. Informationen über Einkommen und Ausgaben wie Miete und Lebenshaltungskosten wurden in der Hälfte der Anträge verlangt. Nur 17 Prozent der Testkäufe hatten die Kreditgeber darüber gefragt, ob sie bereits Kredite hatten.

Die Verbraucherzentrale (vzbv) fordert jetzt bessere Schutzmaßnahmen für Kunden während der Kreditantragsphase. So sagte Dorothea Mohn, Leiterin des Finanzmärkte-Teams der vzbv: "Kredit kann Konsumenten helfen, große Einkäufe wie ein Auto oder eine Küchenrenovierung zu finanzieren oder ihnen bei vorübergehenden finanziellen Schwierigkeiten helfen. Aber wir sehen, dass Banken Kredite vergeben, die zu finanziellen Problemen für Konsumenten führen."

Interessanterweise waren die Bankwerbungen im Wesentlichen ehrlich und transparent in einer zweiten Geheimkäufer-Aktion. Diese Untersuchung konzentrierte sich auf die Online-Anzeigen, Apps und sozialen Medienprofilen von zehn deutschen Banken und Sparkassen zwischen Juni und Oktober 2023, vor allem auf die Werbung für regulierte Investmentfonds. Seit 2021 führt die Bafin zahlreiche solche Untersuchungen zu verschiedenen finanziellen Themen durch.

Lesen Sie auch:

Kommentare

Aktuelles