Die amerikanischen Anleger schließen die robuste Börsenwoche mit Vorsicht.
Die Ungewissheit darüber, wann die US-Notenbank mit der Senkung der Zinssätze beginnen wird, hält an, und die US-Anleger hoffen auf eine rasche Maßnahme. Die Zentralbank hat jedoch noch keine vielversprechenden Anzeichen geliefert. Diese anhaltende Unsicherheit wirkt sich negativ auf die Stimmung an der Wall Street aus.
Nach einer robusten Börsenwoche haben sich die US-Aktienanleger mit größeren Investitionen zurückgehalten. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte beendete den Tag mit einem Plus von 0,3 % bei 39.512 Punkten, der S&P 500 stieg um 0,2 % auf 5223 Punkte, während der Technologieindex Nasdaq nahezu unverändert bei 16.341 Punkten blieb. Die jüngsten Wirtschaftsdaten deuteten auf eine Verlangsamung des US-Arbeitsmarktes hin, was Spekulationen über mehr als eine Zinssenkung der Fed im Jahr 2023 auslöste.
Der genaue Zeitplan für diese Zinssenkungen bleibt jedoch ein Rätsel. Lorie Logan, eine Vertreterin der Fed, warnte, dass der derzeitige Preisdruck einer Zinssenkung nicht förderlich sei. Auf dem Terminmarkt rechnen die Händler nun mit einer Zinssenkung um 45 Basispunkte bis Ende 2024, wobei die erste Senkung um 25 Basispunkte im September erfolgen soll.
Die optimistischen Aussichten wurden auch durch einen überraschenden Rückgang des US-Verbrauchervertrauens im Mai getrübt. Das Verbrauchervertrauensbarometer der University of Michigan sank um 9,8 Punkte auf 67,4 Punkte. Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem leichten Rückgang auf 76,0 Punkte gerechnet. Außerdem droht den Märkten eine Verschärfung des Handelsstreits zwischen den USA und China.
Präsident Joe Biden wird voraussichtlich in der nächsten Woche neue Zölle auf chinesische Produkte ankündigen, die auf Sektoren wie Elektrofahrzeuge, Solarzellen und Stahl abzielen. Es wird auch erwartet, dass Zölle auf medizinische Geräte wie Spritzen und persönliche Schutzausrüstung erhoben werden. Der US-Währungsmarkt verzeichnete einen leichten Anstieg, wobei der Dollar-Index um 0,1 % auf 105,3 Punkte zulegte. Die Aktien von Novavax verzeichneten einen massiven Kursanstieg von 99 %, nachdem sie eine Lizenzvereinbarung mit Sanofi für ihren Impfstoff Covid-19 abgeschlossen hatten.
Nvidia bleibt trotz aller Widrigkeiten stark
Die Lizenzvereinbarung mit dem französischen Unternehmen hat die Bedenken der Anleger hinsichtlich der weiteren Lebensfähigkeit des Unternehmens zerstreut. Ähnlich wie andere Anbieter von Covid-19-Impfstoffen hatte auch Novavax mit dem Nachfrageeinbruch nach dem Ende der Pandemie zu kämpfen. Die Aktien von Novavax stiegen aufgrund der optimistischeren Aussichten um 7,1 %. Die Aktien von SoundHound AI, einer KI-Sprachplattform, stiegen nach einer optimistischeren Prognose um 7,1 %. Daran ist Nvidia, ein renommierter KI-Chiphersteller, beteiligt. Das amerikanische Unternehmen hat im ersten Quartal einen besser als erwarteten Umsatz erzielt und steigende Gewinnmargen in Aussicht gestellt. Im Gegenzug stiegen die Aktien von Nvidia um 1,3 %.
Bei McDonald's lockte die Aussicht auf Maßnahmen, die das Geschäft ankurbeln könnten, die Anleger an. Die Aktien stiegen um 2,6 %, nachdem Nachrichten über die Einführung eines Fünf-Dollar-Menüs die Runde machten. Damit sollen mehr Kunden in den USA angelockt werden. Moderna hingegen verloren 4,4 %, da sich die Entscheidung der US-Gesundheitsbehörden über den RSV-Impfstoff verzögerte.
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Quelle: www.ntv.de