Deutscher Energieverbrauch erreicht Rekordtief
Die Energiekosten sind aufgrund des russischen Angriffskrieges explodiert. Sparen hat Priorität. Das Gleiche tun auch Verbraucher und Industrie hierzulande. Der Jahresverbrauch dürfte der niedrigste in der deutschen Geschichte sein.
Einer Prognose zufolge ist der Energieverbrauch Deutschlands in diesem Jahr auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung gesunken. AG Energy Balances prognostiziert in ihrer Prognose einen Rückgang um 7,9 % auf 10.791 Petajoule (= 2998 Terawattstunden). Wie die Berliner AG mitteilt, liegt der sogenannte Primärenergieverbrauch Deutschlands damit mehr als ein Viertel unter seinem Höchststand vor 1990. Bereits Anfang November hatten Experten einen Energieverbrauch dieser Größenordnung vorhergesagt.
Zur Einordnung: Nach Angaben der Bundesnetzagentur verbrauchte Deutschland im Jahr 2022 484 Terawattstunden Strom und 847 Terawattstunden Erdgas. Eine Terawattstunde entspricht einer Milliarde Kilowattstunden. Der Rückgang war vor allem auf die geringere Wirtschaftsleistung zurückzuführen. „Insbesondere der Produktionsrückgang in energieintensiven Industrien hat erhebliche Auswirkungen auf den Energieverbrauch.“
Die anhaltend hohen Energiepreise haben einen erheblichen Einfluss auf den Rückgang des Energieverbrauchs. „Obwohl die Importpreise für die wichtigsten importierten Energieträger im Laufe des Jahres deutlich gesunken sind, liegen die Preise immer noch deutlich über dem Niveau von 2021.“
Das Wetter hat fast keinen Einfluss
Im Vergleich zum Vorjahr war das Wetter etwas wärmer und wirkte sich schwächer auf den Konsum aus. Die einzigen Auswirkungen des erhöhten Konsums im Jahr 2023 werden von der demografischen Entwicklung ausgehen: „Durch den Zuzug von 1,35 Millionen Menschen ist die Gesamtbevölkerung auf fast 85,5 Millionen Menschen angewachsen.“
Mineralöle haben mit 35,9 % (Vj. 35,0) weiterhin den größten Anteil am Energiemix. Erdgas folgt dicht dahinter mit 24,5 % (23,6). Im Jahr 2023 liegen die erneuerbaren Energien mit 19,6 % vor der Kohle (2022: 17,7): Steinkohle mit 8,7 % und Braunkohle mit 8,5 %. Im Jahr 2022 wird die Kohle noch 19,6 % ausmachen. Aufgrund des Atomausstiegs im Frühjahr beträgt der Anteil der Kernenergie nur noch 0,7 %. Die restlichen 2,1 % beinhalten Stromimporte, die im Jahr 2023 die Exporte übersteigen werden.
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Quelle: www.ntv.de