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Der Wasserstoffmarkt der Zukunft: ThyssenKrupp Nucera will wachsen

Die Thyssenkrupp-Tochter Nucera stellt Elektrolyseure her, die Wasserstoff produzieren. Aufgrund der steigenden Nachfrage sieht das Unternehmen gute Aussichten.

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Das Firmenlogo ist vor dem Hauptsitz des Elektrolyseur-Herstellers Thyssenkrupp Nucera zu sehen. Foto.aussiedlerbote.de

Industrie - Der Wasserstoffmarkt der Zukunft: ThyssenKrupp Nucera will wachsen

Der Elektrolysespezialist thyssenkrupp Nucera hofft, in den kommenden Jahren deutlich von der wachsenden weltweiten Nachfrage nach klimaneutraler Produktion von Wasserstoff zu profitieren. Für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 gab der Elektrolyseur-Hersteller am Montag ein Umsatzwachstum im mittleren zweistelligen Prozentbereich bekannt. Der Umsatz ist 2022/23 um 70 % auf 653 Mio. € gestiegen.

Im Juli wurde das Unternehmen an die Börse gebracht. Der Industriekonzern ThyssenKrupp hält einen Anteil von 50,2 %. Der zweitgrößte Anteilseigner ist der italienische Hersteller von elektrochemischer Technologie Industrie De Nora, der 25,9 % der Anteile hält. Nucera hat seinen Hauptsitz in Dortmund und beschäftigt weltweit rund 750 Mitarbeiter. In diesem Geschäftsjahr sollen voraussichtlich „Hunderte“ neue Mitarbeiter hinzukommen. Neben Wasserstoff-Elektrolyseuren baut Nucera seit Jahrzehnten Chlor-Alkali-Elektrolyseanlagen, bei denen Strom genutzt wird, um aus einer Salzlösung Chlor und Lauge herzustellen.

„Grüner“ Wasserstoff wichtig für den Klimaschutz

Klimaneutral erzeugter Wasserstoff soll im Wirtschaftssystem der Zukunft eine zentrale Rolle spielen. Als Energiequelle soll es in neuen Gaskraftwerken Strom erzeugen, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Im Industriebereich geht es beispielsweise darum, Kohlenstoff in der Stahlproduktion zu ersetzen und die Entstehung von klimaschädlichem Kohlendioxid zu vermeiden. Hierfür sind große Mengen erforderlich.

Der Wasserstoff wird in großen Anlagen, sogenannten Elektrolyseuren, hergestellt. Darin wird Wasser elektrolytisch in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten. Als „grün“ wird Wasserstoff bezeichnet, wenn der Strom zuvor klimaneutral erzeugt wurde, etwa durch Windkraftanlagen oder Solarzellen.

Nucera stellt modulare Elektrolyseure her, die jeweils bis zu 20 Megawatt Strom ziehen können. Bei großen Projekten sollten mehrere solcher Module parallel arbeiten. Vorstandsvorsitzender Werner Ponikwar teilte am Montag mit, dass die ersten vier Standardmodule ausgeliefert worden seien. Die erste US-Fabrik soll im Frühjahr in Betrieb gehen.

Die Gewinne steigen – aber der Ausbau des Geschäfts ist teuer

Ponikwar fuhr fort, dass Nucera gut positioniert sei, um die Chancen zu nutzen, die grüner Wasserstoff bietet. Er verwies auf bestehende Verträge für Wasserelektrolyseanlagen mit einer Leistung von mehr als 3 Gigawatt. Dies entspricht der Produktion von mehr als 150 Modulen. Ziel ist es, bis zum Ende des Geschäftsjahres 2025/26 5 GW Elektrolyseleistung pro Jahr liefern zu können, was für den Betrieb von 250 Anlagen ausreichen würde.

Auch der Gewinn von Nucera stieg im letzten Geschäftsjahr deutlich an. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg von 8,8 Millionen Euro auf 23,8 Millionen Euro. Darüber hinaus hat sich der Umsatz von ThyssenKrupp Nucera von 6 Mio. € im Vorjahr auf 22,5 Mio. € vervielfacht. Wie das Unternehmen jedoch erklärte, wird der Ausbau seines Wasserstoffgeschäfts durch erhebliche Investitionen das Ergebnis in diesem Geschäftsjahr belasten. Thyssenkrupp Nucera erwartet für 2023/24 einen operativen Verlust (EBIT) von rund 1 Mio. €.

Dennoch reagierte die Börse erfreut auf die Zahlen. Am frühen Nachmittag stiegen die Nucera-Aktien um etwa 4,5 % gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag von 16,73 Euro. Damit gehören sie zu den Top-Werten im SDax-Börsenraum. Allerdings lag der Erstnotierungspreis nach dem Börsengang bei 20,20 Euro.

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Quelle: www.stern.de

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