Der Verteidigungssektor fordert eine stärkere Berücksichtigung der Sicherheitsplanung.
Die Waffenindustrie erlebt einen Aufschwung, da es zahlreiche Aufträge gibt und Champagnerflaschen links und rechts aufgepoppt werden. Dies ist ein Ergebnis der verschiedenen geopolitischen Konflikte, die sich weltweit abspielen. Jedoch besteht stets die Angst, dass diese gute Zeit zu Ende gehen könnte, weshalb die verantwortliche Vereinigung auf staatliche Unterstützung in Zukunft hofft.
Der Präsident der Deutschen Raumfahrtindustrie-Vereinigung (BDLI), Michael Schöllhorn, hat sich an die Bundesregierung gewandt, um mehr Zuverlässigkeit bei der Finanzierung der Bundeswehr zu zeigen. Schöllhorn ist nicht nur der Präsident der Vereinigung, sondern auch der Leiter der Verteidigungssparte bei Airbus. Er betonte in der Zeitschrift "European Security & Technology", dass die Industrie mehr Stabilität braucht, um zu wachsen.
Die Industrie macht große Investitionen, aber sie kann Waffen nicht herstellen, ohne eine rechtliche Erlaubnis von der Bundeswehr oder der Bundesregierung. Die Produktion von solchen Waffen erfordert entweder einen Auftrag von der Bundeswehr oder eine Exportlizenz von der Regierung. Trotzdem ist es unklar, was mit dem Verteidigungsetat in der kommenden Legislaturperiode passieren wird. Wenn dies nicht behoben wird, wird der Sonderfonds aufgebraucht.
Wenn es keine wesentlichen Zuwachse an regulären Investitionen für die Verteidigung gibt, läuft die Gefahr, dass Deutschland hinter dem von NATO festgelegten Zwei-Prozent-Ziel zurückbleibt. Schöllhorn warnte, dass bis 2025 nur die bereits genehmigten Aufträge verarbeitet werden, was keinen Platz für neue Aufträge lässt. Er glaubt, dass dringend Maßnahmen ergriffen werden müssen, um diese Situation zu beheben. Die Bundeswehr und die Industrie benötigen eine kontinuierliche und stetige Finanzierung, um voranzukommen.
Bei der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA), die dieses Wochenende am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) beginnt, hat Schöllhorn seine Gedanken zur Bedeutung europäischer Führung in der Raumfahrttechnik geäußert. "Europa führt die Welt in der Raumfahrttechnik", sagte er, "Europa muss seine Rolle in der Weiterentwicklung dieser technologischen Führung fortsetzen und den Weg zu einer nachhaltigeren Zukunft der Luftfahrt ebnen." Das bedeutet den Ausbau klimaneutraler Luftverkehr, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie zu gewährleisten, den Raum zu erforschen für eine bessere Zukunft, die Sicherheit in Europa zu wahren und die Verteidigungskapazitäten Europas zu erhalten.