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Der vermisste Tech-Magnat.

Milliardendeal mit HP brachte Tech-Milliardär Mike Lynch ins globale Rampenlicht, anschließend folgte ein Rechtsstreit. Secretiv genießt der Milliardär verschiedene Freizeitaktivitäten.

Im Jahr 2019 leitete HP eine rechtliche Aktion gegen Mike Lynch ein, was seine Anwesenheit in einem...
Im Jahr 2019 leitete HP eine rechtliche Aktion gegen Mike Lynch ein, was seine Anwesenheit in einem Londoner Gericht erforderlich machte.

- Der vermisste Tech-Magnat.

Seit Montagmorgen ist der britische Tech-Milliardär Michael "Mike" Lynch nach einem Bootsunfall vor der Küste Siziliens verschwunden. Sein riesiges Boot, die "Bayesian", kenterte gegen 5 Uhr morgens in der Nähe des Hafens von Porticello in Palermo aufgrund starker Winde.

An Bord befanden sich 22 Personen, darunter 12 Passagiere und 10 Besatzungsmitglieder. Laut Financial Times waren die meisten Passagiere angeblich Familienmitglieder und Freunde von Lynch. Rettungskräfte wie die Küstenwache und Feuerwehr konnten 15 Menschen, darunter die Frau von Michael, Angela Bacares, retten und an Land bringen. Bedauerlicherweise kam der Schiffskoch bei dem Vorfall ums Leben.

Die Suche nach den verbleibenden sechs Personen, darunter die 18-jährige Tochter von Lynch und Jonathan Bloomer, CEO von Morgan Stanley, dauert an, wie Reuters berichtet. Zu den Vermissten gehört auch Christopher Morvillo, ein Anwalt, der Lynch vor Gericht vertreten hatte. Das Urteil seines langwierigen US-Prozesses fiel erst wenige Wochen zuvor, und Lynch wurde freigesprochen.

Autonomys Verkauf an HP

Mit seinem Innovationsgeist wurde Lynch von britischen Boulevardzeitungen als "britischer Bill Gates" bezeichnet. Nach der Gründung des erfolgreichen Softwareunternehmens Autonomy im Vereinigten Königreich wurde das Unternehmen 2011 für 11 Milliarden Dollar an Hewlett Packard (HP) verkauft, ein Meilenstein im europäischen IT-Handel. Später wurde es auf €9,94 Milliarden geschätzt.

Die Financial Times sieht Lynch als widerstandsfähigen Unternehmer, der in seiner Karriere Höhen und Tiefen erlebt hat. Nach dem Verkauf von Autonomy wurde er zu einer globalen Führungspersönlichkeit unter britischen CEOs. Seine Errungenschaften bei der Schaffung erfolgreicher Softwareprogramme und seine Investitionen in britische Start-ups machten ihn zu einem prominenten Verfechter der britischen Start-up-Szene. Darüber hinaus served er als externer Direktor der BBC und als Mitglied des Wissenschafts- und Technologierats unter Premierminister David Cameron, wo er sich für die Bedeutung von KI einsetzte. 2006 wurde er für seine Verdienste im Geschäftsleben mit dem Order of the British Empire ausgezeichnet.

Co-Angeklagter kürzlich verstorben

Bedauerlicherweise erhoben HP nur ein Jahr nach dem HP-Deal den Vorwurf, dass Lynch und andere Autonomy-Manager den Wert des Unternehmens vor dem Verkauf um 5 Milliarden Dollar aufgebläht hätten. Statt die Schuld zuzugeben, bestritten Lynch und seine Mitangeklagten die Vorwürfe von HP jahrelang vor Gericht. Lynch wurde nach den USA ausgeliefert und verbrachte ein Jahr unter Hausarrest in San Francisco. Schließlich sprach ein Jury im Juni Lynch und seinen Mitangeklagten Stephen Chamberlain von allen Vorwürfen frei. Tragischerweise verstarb Chamberlain, einst Finanzvorstand von Autonomy, nur zwei Tage zuvor in Großbritannien nach einem Joggingunfall.

Geboren in Irland 1965, wuchs Lynch bescheiden als Sohn einer Krankenschwester und eines Feuerwehrmanns auf. 1986 erhielt er ein Stipendium für die Bancroft's School in London. Ende desselben Jahres begann er sein Studium an der renommierten Cambridge University, wo er Physik, Mathematik und Biochemie studierte und schließlich seinen Doktortitel in mathematischer Datenverarbeitung erlangte.

Lynchs erste Geschäftsidee

Während seines Studiums an der Cambridge University gründete Lynch mit einem £2000-Darlehen von einem Musikband-Manager seine erste Firma, wie The Guardian berichtet. Damals war er ein begeisterter Musikfan. Die Firma, Lynch Systems Ltd., entwickelte Audio-Produkte für die Musikindustrie. 1991 gründete er gemeinsam mit Cambridge Neurodynamics, mit dem Fokus auf biometrischer Fingerabdruck-Erkennungstechnologie.

Autonomy, das Softwareunternehmen, wurde 1996 als Ausgründung aus Cambridge Neurodynamics mit Unterstützung der Private-Equity-Gruppe Apax offiziell gegründet. Lynch und seine Partner David Tabizel und Richard Gaunt boten Unternehmen Software an, um die wachsende digitale Datenchaos effektiv zu verwalten und zu nutzen.

Lynchs Interesse an Rinderzucht und Modelleisenbahnen

Trotz seines beruflichen Erfolgs bleibt Lynchs Privatleben weitgehend unbekannt. Zusammen mit seiner Frau hat er zwei Töchter. Lynch hat ein Faible für Schafhundewettbewerbe und hat sich der Erhaltung seltener Rinderrassen verschrieben, wie The Guardian berichtet. Und interessanterweise sammelt er Koi-Karpfen und Modell-Eisenbahnen auf seinem Anwesen in Südostengland.

Obwohl das Boot "Bayesian" nach dem Bootsunfall gesucht wird, ist Lynchs luxuriöse Yacht in der Marinebranche bekannt. Die 18-jährige Tochter von Lynch und seine Koi-Karpfen befinden sich derzeit zusammen mit Jonathan Bloomer und Christopher Morvillo in den Such- und Rettungsoperationen.

Nach dem historischen Verkauf von Autonomy an HP im Jahr 2011 konnte sich Lynch eine Luxusyacht leisten. Die 18-jährige Tochter, die seine Liebe zum Meer teilt, begleitete ihn oft auf Yachtfahrten.

Suchtrupps durchkämmen die Gewässer vor der Küste Siziliens auf der Suche nach jeglichen Lebenszeichen, die mit dem gesunkenen Schiff des Tech-Magnaten Mike Lynch in Zusammenhang stehen.

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