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Meyer Werft muss bis Ende 2027 mehr als 2,7 Milliarden Euro aufbringen.
Meyer Werft muss bis Ende 2027 mehr als 2,7 Milliarden Euro aufbringen.

Der Staat rettet Meyer Werft?

Meyer Werft befindet sich in einer schweren finanziellen Krise. Laut einem Bericht erwägt die Bundesregierung und das Land Niedersachsen eine nahezu vollständige Übernahme des Schiffbauers. Das Wirtschaftsministerium hat jedoch noch keine Entscheidung dazu getroffen.

Im Kampf um einen Rettungsplan für den finanziell angeschlagenen Meyer Werft gibt es bisher noch keine Lösung. Während es Berichte gibt, dass der Staat eine Beteiligung an der Werft plant, teilte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums in Hannover mit: "Es gibt keinen neuen konkreten Stand." Es sei noch nicht entschieden, ob der Staat beteiligt ist und wenn ja, wie. "Alles, was wir tun, tun wir in Abstimmung mit der Bundesregierung."

Laut einem Medienbericht wird eine Übernahme von rund 90 Prozent der Anteile durch den Staat bis 2028 diskutiert - jeweils zur Hälfte von der Bundesregierung und dem Land, was jeweils 200 Millionen Euro kosten würde. Darüber hinaus würden die Bundes- und Landesregierungen Kreditgarantien von 2,8 Milliarden Euro bereitstellen. Kleinere Veränderungen der Prozentanteile sind noch möglich - aber dass der Staat klar die Mehrheit übernimmt, gilt als beschlossene Sache.

Die Meyer Werft, bekannt für ihre Kreuzfahrtschiffe, durchlebt die schwerste Krise ihrer über 200-jährigen Geschichte. Um den Bau neuer Schiffe zu finanzieren, muss sie bis zum Ende des Jahres 2027 mehr als 2,7 Milliarden Euro aufbringen. Es finden Gespräche mit Banken sowie der Bundesregierung und dem Land Niedersachsen über eine Rettung statt. Laut Sanierungsexperte Ralf Schmitz benötigt das Unternehmen frisches Geld bis zum 15. September.

Großauftrag von Disney

Die finanziellen Schwierigkeiten rühren daher, dass einige Verträge für Kreuzfahrtschiffe vor der Corona-Pandemie abgeschlossen wurden und keine Anpassung an die stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise vorsehen. Zudem wird im Branchenvergleich üblicherweise erst bei Lieferung des Schiffs 80 Prozent des Baupreises gezahlt.

Vor wenigen Tagen sicherte sich die Werft einen neuen Großauftrag: Bis 2031 soll sie vier Kreuzfahrtschiffe für Disney Cruise Line bauen. Laut Unternehmensangaben handelt es sich dabei um den größten Auftrag in der Geschichte der Meyer Werft. Die Werft aus der niedersächsischen Stadt Papenburg gab jedoch keine Informationen zum Auftragsvolumen bekannt.

Trotz des Großauftrags von Disney Cruise Line bestehen die finanziellen Probleme bei Meyer Werft weiter. Das Wirtschaftsministerium in Hannover hat noch keine Entscheidung über eine mögliche Beteiligung des Staates an der Werft getroffen, wobei Berichte über eine mögliche Übernahme von 90 Prozent durch den Staat bis 2028 kursieren.

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