zum Inhalt

Der slowakische Premierminister Fico kämpft mit der Sterblichkeit.

Politisch motivierte Angriffe

Der Angreifer wurde unmittelbar nach den Schüssen von den Sicherheitskräften überwältigt.
Der Angreifer wurde unmittelbar nach den Schüssen von den Sicherheitskräften überwältigt.

Der slowakische Premierminister Fico kämpft mit der Sterblichkeit.

Der slowakische Premierminister Robert Fico ist bei einer Schießerei nach einer Regierungssitzung in Handlova schwer verletzt worden. Laut seiner offiziellen Facebook-Seite ist sein Zustand "lebensbedrohlich". Der 59-jährige Fico wurde von mehreren Schüssen getroffen und mit dem Flugzeug in ein Krankenhaus in Banská Bystrica gebracht. Der Angreifer, ein älterer Mann, befindet sich Berichten zufolge in Polizeigewahrsam. Das Motiv für die Schießerei ist unklar.

Innenminister Matus Sutaj Estok bezeichnete Ficos Zustand heute Abend als "äußerst ernst", die Ärzte kämpften um sein Leben. Mehrere Stunden nach der Operation äußerte er seine Besorgnis über die derzeitige politisch aufgeladene Atmosphäre in der Slowakei. Fico hatte sich kürzlich zu den erhöhten Spannungen geäußert und befürchtet, dass die Feindseligkeit gegen seine Regierung zu Gewalt führen könnte. Er ist Gründer und Vorsitzender der Linkspartei Smer-SD und bekleidet seit fast 30 Jahren politische Ämter in der Slowakei. Er ist zwar populär, aber auch umstritten, da ihm oft vorgeworfen wird, er sei prorussisch und strebe für die Slowakei einen Weg nach ungarischem Vorbild an.

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz zeigte sich schockiert über den "feigen Anschlag" und sprach Fico, seiner Familie und dem slowakischen Volk sein Mitgefühl aus. Auch die slowakische Präsidentin Zuzana Caputova verurteilte den "brutalen und rücksichtslosen" Anschlag.

Berichten zufolge wurden die Schüsse abgefeuert, als Fico eine kleine Gruppe von Menschen auf der Straße begrüßen wollte. Der mutmaßliche Schütze, der 71-jährige J.C. aus Levice, soll die Waffe legal besessen haben. J.C. ist Dichter und hat mehrere Bücher veröffentlicht. 2016 arbeitete er für eine private Sicherheitsfirma. Zu Beginn dieses Jahres wurde er Opfer einer anderen Schießerei in Levice.

Fico hat eine umstrittene politische Karriere hinter sich. Er war zunächst von 2006-2010 und dann erneut von 2012-2018 Ministerpräsident. Er trat 2018 nach dem Mord an dem Journalisten Jan Kuciak und seiner Verlobten zurück. Kuciak hatte Verbindungen zwischen der italienischen Mafia und Ficos Regierungspartei aufgedeckt. Seine letzte Amtszeit als Premierminister begann im Oktober 2023. Seine Maßnahmen haben in dem Land weit verbreitete Proteste und Kontroversen ausgelöst, darunter eine umstrittene Reform des öffentlichen Rundfunks, die nach Ansicht von Kritikern die Pressefreiheit untergräbt.

Ficos Vertreter der Smer-Partei, Lubos Blaha, beschuldigte unmittelbar nach dem Anschlag seine Kritiker. "Sie, die liberalen Medien und progressiven Politiker, sind schuld. Robert Fico kämpft wegen eures Hasses um sein Leben", sagte er auf einer Pressekonferenz.

Sowohl Innenminister Matus Sutaj Estok als auch Staatspräsidentin Zuzana Caputova haben ein Ende des eskalierenden politischen Klimas gefordert. "Es wäre sehr schlecht, diese gefährliche Situation noch zu verschärfen", sagte Estok. Caputova bezeichnete in ihrem Appell die Schießerei als "Attentat auf die Demokratie" und forderte alle in der Slowakei auf, sich für die Eindämmung des politischen Hasses einzusetzen.

Der Angreifer wurde unmittelbar nach den Schüssen von den Sicherheitskräften überwältigt.

Fico, eine langjährige Persönlichkeit in der slowakischen Politik, stand im Mittelpunkt zahlreicher politischer Krisen und mehrerer Regierungswechsel. Kürzlich entschied sie sich, nicht für eine zweite Amtszeit zu kandidieren, da ihre Gesundheit und Belastbarkeit angegriffen waren.

Siehe auch:- Deutsche Bundeskanzlerin reagiert auf Fico-Attentat- Attentatsversuch auf den slowakischen Premierminister Robert Fico- Fico wird von der Opposition beschuldigt, "prorussisch" zu sein

Video-Appell: Caputova

  • Slowakischer Innenminister beklagt sich über politisches Klima
  • Reaktionen der slowakischen Presse auf die Attacke
  • Zeitleiste von Ficos politischer Karriere
  • Ficos umstrittene Reformen
  • Liberale Opposition verurteilt gemeinsam Ficos Vorgehen
  • Slowakische Präsidentin Zuzana Caputova über den Angriff
  • Smer-SD-Spannungen vor Ficos Kritik an der Opposition
  • Polizei veröffentlicht Namen des Verdächtigen bei Fico-Attacke
  • Russische Reaktion
  • Ficos Kritiker melden sich zu Wort
  • Die Antwort von Präsidentin Caputova
  • Fanny Clesse, eine Schriftstellerin
  • J.C. - Der dichtende Angreifer
  • Ficos umstrittene Politik
  • Die politische Krise der Slowakei
  • [Slowakisch

Handlova befindet sich etwa 190 km nordöstlich von Bratislava. Der Premierminister hat verschiedene Teile des Landes erkundet.

Bei dem Angreifer soll es sich um einen 71-jährigen Mann handeln.

Lesen Sie auch:

Quelle: www.ntv.de

Kommentare

Aktuelles