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Der Prozess der Beschaffung von Zugtickets dauert nun doppelt so lange.

Um den Umstieg von Pendlern von Autos auf Züge zu fördern, sind Verbesserungen an der...
Um den Umstieg von Pendlern von Autos auf Züge zu fördern, sind Verbesserungen an der Bahninfrastruktur erforderlich.

Der Prozess der Beschaffung von Zugtickets dauert nun doppelt so lange.

Deutsche Bahn erweitert das Buchungsfenster für Fahrkarten. Statt der bisherigen sechsmonatigen Frist werden Tickets bald bis zu einem Jahr im Voraus buchbar sein, wie die staatseigene Gesellschaft ankündigte. Diese Änderung tritt am 16. Oktober in Kraft, zeitgleich mit der Einführung eines neuen Fahrplans, den die Züge ab Mitte Dezember fahren werden.

Diese Verlängerung der Vorverkaufsfrist ist Teil verschiedener Initiativen von Deutsche Bahn, um die Attraktivität von Fernreisen zu steigern. 2024 war für das Unternehmen ein schwieriges Jahr, geprägt von Streiks, schweren Wetterereignissen und verschlechterter Infrastruktur, was den Fernverkehr stark beeinträchtigte, so Michael Peterson, Vorstandsmitglied für den Fernverkehr. "Wir haben das Vertrauen unserer Kunden verloren", gab Peterson zu.

Die Nachfrage nach Fernreisen war im Jahr 2023 "außergewöhnlich hoch", doch die Herausforderungen dieses Jahres haben die Nachfrage gedämpft, so Peterson. Im August lag die Pünktlichkeit der Fernzüge bei nur 60,6 Prozent, eine Zahl, die Peterson als "enttäuschend" beschrieb. Das Unternehmen strebt eine Pünktlichkeit von mehr als 75 Prozent bis 2027 an, betonte Peterson und betonte, dass eine zuverlässige Infrastruktur dafür entscheidend ist.

Schnellere ICE-Züge

Die Verbesserung der Infrastruktur ist für Deutsche Bahn eine Priorität, mit geplanten Bauarbeiten auf zahlreichen wichtigen Routen in den kommenden Jahren, die sich auf 41 wichtige Korridore konzentrieren. Die Koordination zwischen Bauprojekten und Fahrplan wird in Zukunft verbessert. Um die Pünktlichkeit zu verbessern, werden ICE-4-Züge, die rund 60 Prozent der Sitzplätze in Fernzügen ausmachen, künftig mit einer maximalen Geschwindigkeit von 265 km/h statt der bisherigen 250 km/h fahren dürfen. Diese Steigerung könnte bei bestimmten Routen helfen, Verspätungen auszugleichen.

Peterson verriet auch Pläne für eine Erweiterung des Fernverkehrs in den kommenden Jahren. Da die Kapazität des Netzes bereits strapaziert ist, ist eine Reduzierung des Fernverkehrs keine Lösung, da sie nur einen kleinen Teil des Schienenverkehrs in Deutschland ausmacht.

Peterson erwähnte, dass es im Fahrplan 2025 mehr Sprinterverbindungen geben wird, was ICE-Fahrten mit weniger Zwischenhalten zwischen Start- und Zielstationen bedeutet. Bis Dezember 2026 werden 20 wichtige deutsche Städte mit einem halbstündlichen ICE-Zug in das nationale Fernverkehrsnetz eingebunden sein, verriet Peterson.

Abbestellung von wenig genutzten Zügen

Während die weißen und roten Fernzüge von Deutsche Bahn allein betrieben und finanziert werden, funktioniert das Regionalverkehrssystem anders. Im Regionalbereich ordern die Bundesländer Züge über Verkehrsverbände, die typischerweise Dienstleistungen subventionieren, um Regionen zu verbinden. Nach internen Dokumenten macht Deutsche Bahn nur auf den Hauptfernrouten Gewinn. Die restlichen 70 Prozent der Routen im Ergänzungs- und Regionalnetz fahren hauptsächlich mit Verlust.

Transportminister Volker Wissing und andere Beamte forderten Deutsche Bahn auf, ihre Fernverkehrsangebote vor den Landtagswahlen in Ostdeutschland aufrechtzuerhalten. Der Sektor wurde aufgefordert, die Auslastung seiner Züge durch verbesserte Angebote zu erhöhen. Allerdings verlieren Fernzüge auch Geschäft durch billigere Regionalzüge, dank des Deutschland-Tickets im Regionalverkehr.

In einigen Fällen könnten wenig genutzte IC- oder ICE-Züge durch Regionalzüge ersetzt werden, so Peterson, betonte jedoch, dass diese Entscheidung in Abstimmung mit den Landesvertretern getroffen wird. Es mache oft keinen Sinn, einen leeren Fernzug auf einer Route zu betreiben, auf der auch ein Regionalzug fährt.

Die Verlängerung der Vorverkaufsfrist für Fahrkarten ist eine Möglichkeit, mit der Deutsche Bahn versucht, die Attraktivität von Fernreisen zu steigern, um das Vertrauen der Kunden nach einem schwierigen Jahr 2024 zurückzugewinnen.

Die Nachfrage nach Fernreisen war im Jahr 2023 hoch, doch eine Reihe von Herausforderungen führte zu einem Rückgang der Nachfrage. Um die Pünktlichkeit zu verbessern, dürfen ICE-4-Züge künftig mit einer maximalen Geschwindigkeit von 265 km/h statt der bisherigen 250 km/h fahren, was bei bestimmten Routen helfen könnte, Verspätungen auszugleichen.

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