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Der neu ernannte russische Verteidigungsminister verfolgt eine einzigartige Strategie

Beloussow erörtert die entstandenen Verluste.

Andrei Beloussov gab während einer Plenarsitzung mehrere Ankündigungen zu seinen Plänen für das...
Andrei Beloussov gab während einer Plenarsitzung mehrere Ankündigungen zu seinen Plänen für das russische Militär.

Der neu ernannte russische Verteidigungsminister verfolgt eine einzigartige Strategie

Andrej Beloussow, der neue russische Verteidigungsminister, will den Krieg in der Ukraine mit möglichst wenigen Opfern unter seinen Truppen führen. Das kommt unerwartet, denn Russland hat bisher keine Rücksicht auf das Leben von Soldaten genommen. Beloussov plant außerdem, die Ausrüstung der Streitkräfte zu verbessern.

Bei einer Anhörung im Moskauer Parlament erklärte der designierte russische Verteidigungsminister Andrej Beloussow, dass die Minimierung der Opferzahl im Angriffskrieg gegen die Ukraine sein vorrangiges Ziel sei. Er stellte außerdem klar, dass es keine neue Mobilisierung zur Rekrutierung weiterer Soldaten geben werde.

Experten fanden Beloussovs Haltung zur Reduzierung der Verluste auf dem Schlachtfeld ungewöhnlich. Normalerweise erwähnen russische Offizielle Kriegsopfer nur, wenn sie verstorbene Soldaten verherrlichen. Es ist auch unklar, wie die Verluste der Ukraine angesichts der rücksichtslosen Behandlung von Menschenleben durch die russische Seite minimiert werden sollen.

Militäranalysten stellen fest, dass die beiden Seiten während des gesamten Krieges sehr unterschiedliche Verluste hinnehmen mussten. Die ukrainischen Truppen haben berichtet, dass sie auf weniger gut ausgebildete russische Soldaten treffen, die ihre Stellungen für die nachfolgenden Truppen freilegen sollen.

Die Ukraine schätzt die Zahl der gefallenen russischen Soldaten derzeit auf etwa 500.000, wobei einige westliche Beobachter die Richtigkeit dieser Zahl anzweifeln. Die NATO schätzte die Zahl der Gefallenen im März jedoch auf 350.000, und die USA berichteten Ende 2023 von 315.000. Der Sicherheitsexperte Frank Umbach schätzte die Verluste auf russischer Seite bis zum Jahresende als "exorbitant hoch" ein und schloss sich damit der Prognose der NATO an.

Am Sonntag nominierte das russische Präsidialamt Beloussov als Nachfolger des langjährigen Verteidigungsministers Sergej Schoigu, der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates werden soll. Beloussov war zunächst Wirtschaftsminister und später Erster Stellvertretender Ministerpräsident. Der Anstieg der Militärausgaben hat Putin dazu veranlasst, einen Wirtschaftswissenschaftler für die Leitung des Verteidigungsministeriums zu suchen, so Peskow.

Bei der Anhörung konzentrierte sich Beloussov auf die Verbesserung der Ausrüstung der russischen Soldaten, einschließlich Drohnen und Kommunikationssysteme. Ausreichend Munition und eine bessere Finanzverwaltung innerhalb des Verteidigungsministeriums sind ebenfalls vorrangig. Mit über 60 % des russischen Staatshaushalts für das Militär hat Putin eine Kriegswirtschaft aufgebaut.

Beloussov, der sich als integerer Politiker vorstellte, brachte seine Politik zum Ausdruck: "Man kann Fehler machen, aber man darf nicht lügen." Dies könnte als Seitenhieb auf Schoigu verstanden werden, der unter seiner Leitung mit einem Korruptionsskandal im Verteidigungsministerium konfrontiert war.

Beloussov betonte während der Anhörung auch die Notwendigkeit eines modernen, gut ausgerüsteten Militärs. Dazu gehören Drohnen, Kommunikationssysteme und ausreichende Munition. Ein strafferes Finanzmanagement ist notwendig, um die Effizienz des Verteidigungsministeriums zu erhöhen, da Russland stark in sein Militär investiert hat.

Bei der parlamentarischen Anhörung betonte Beloussov, wie wichtig es sei, eine angemessene Ausrüstung und Versorgung des russischen Militärs sicherzustellen und gleichzeitig eine höhere Ausgabeneffizienz anzustreben. Putins Streben nach einer Kriegswirtschaft, bei der mehr als zwei Drittel des Staatshaushalts für das Militär aufgewendet werden, unterstreicht diesen Ansatz nur. Die Ernennung von Beloussov deutet darauf hin, dass er sich auf die Modernisierung der Verteidigung konzentriert.

Beloussov, ein sehr erfahrener Wirtschaftsexperte, könnte eine neue Perspektive in das Verteidigungsministerium einbringen. Unabhängig von der Herangehensweise werden die Verluste in der Ukraine wahrscheinlich ein Hauptanliegen bleiben, da beide Nationen um die Vorherrschaft kämpfen.

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Quelle: www.ntv.de

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