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Der Mangel an Mechanikern beunruhigt den Flugverkehr

Ursprünglich waren es Piloten, jetzt Flugmechaniker: Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften in der Luftfahrt ist nicht nur ein Arbeitsplatzproblem, sondern eine Sicherheitsbedenken,laut Schätzungen des Bündnisses.

Analysten der Allianz befürchten, dass ein Mangel an Flugbegleitern zu mehr Unfällen führen könnte.
Analysten der Allianz befürchten, dass ein Mangel an Flugbegleitern zu mehr Unfällen führen könnte.

- Der Mangel an Mechanikern beunruhigt den Flugverkehr

Mangel an Flugzeugmechanikern bereitet der internationalen Luftfahrt Sorgen

Die Allianz schätzt, dass der gefürchtete Mangel an Flugzeugmechanikern nun Realität geworden ist, wie bereits vor ein paar Jahren gewarnt. Dies könnte nicht nur Reparaturzeiten verlängern, so Experten von Allianz Commercial, einer Tochtergesellschaft, die sich auf industrielle und corporate Clients spezialisiert hat, in einem jüngsten Bericht. Eine "klare Sorge" ist, dass der Fachkräftemangel, trotz Luftverkehrskontrollsysteme, zu einem Unfall führen könnte.

Fünfstellige Zahl an Mechanikern fehlt alleine in Nordamerika

Die Allianz bezieht sich auf Schätzungen, wonach alleine in Nordamerika 12.000 bis 18.000 Flugzeugmechaniker fehlen. In den letzten beiden Jahren war das Thema Pilotennachwuchs stärker im Fokus, da viele Airlines auch während der Pandemie ihren Flugpersonalbestand reduziert hatten. Viele Airlines haben nun neue Piloten eingestellt, aber es mangelt an Boden-Techniker. Hintergrund ist das unerwartet starke Revival des Luftverkehrs nach dem Ende der Corona-Pandemie, wobei Wirtschaftsexperten einen neuen Rekord bei den globalen Passagierzahlen in diesem Jahr erwarten.

Crashes sind selten geworden

"Unfall" bedeutet nicht automatisch "Crash". Im Jahr 2021 kam kein Passagierflugzeug weltweit zu einem Absturz. Laut Daten des Versicherers "Collision" machen "Kollisionen" fast zwei Drittel der Schadensfälle in der Luftfahrt aus. Dies beinhaltet jedoch nicht nur Kollisionen und Abstürze, sondern auch Vogelschläge und Landungen jenseits der Landebahn.

Die Autoren der Analyse, so das Unternehmen, haben mehr als 32.000 Luftfahrtincidents von 2019 bis 2024 ausgewertet, was insgesamt rund 14 Milliarden Euro entspricht. Nach Kollisionen und damit verbundenen Incidents mit einem Anteil von 63 Prozent rangieren Qualität und technische Mängel (22 Prozent) an zweiter Stelle.

Reparaturkosten explodieren

Neben dem Mangel an Mechanikern sind die Reparaturkosten für Flugzeuge in den letzten beiden Jahren ebenfalls stark gestiegen, ähnlich wie bei Autoreparaturen. Die Autoren nennen das Boeing 787 als Beispiel, dessen Rumpf und Flügel mainly aus Kohlenstofffaser und anderen Verbundwerkstoffen bestehen. Laut Allianz Commercial sind Reparaturen an diesem Flugzeug etwa viermal so teuer wie die an Flugzeugen mit traditionellen Metallkomponenten.

Der Mangel an Flugzeugmechanikern ist kein einziges Problem in der internationalen Luftfahrt, sondern wird auch in Deutschland zu einer zunehmenden Herausforderung, wo die Luftfahrtbranche stark von gut ausgebildeten Mechanikern abhängt.

Der plötzliche Anstieg des Luftverkehrs nach der Pandemie hat diesen Fachkräftemangel weiter verschärft und führt potenziell zu Verzögerungen und erhöhten Reparaturkosten.

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