Der abwesende Tech-Magnaten
Innovativer Tech-Milliardär Mike Lynch befand sich an Bord eines teuren Segelboots, das vor den Küsten von Palermo gesunken ist. Bisher wurde er nicht gefunden.
Der britische Tech-Pionier Mike Lynch befand sich auf dem Segelboot, das in der Nähe der sizilianischen Küste unterging. Berichten zufolge gehörte er das Boot, das den Spitznamen "Bayesian" trug. Laut "The Telegraph" befand sich seine Ehefrau unter den Geretteten. Leider verlor ein Crew-Mitglied sein Leben, und mehrere Passagiere, darunter Lynch, werden noch vermisst.
Das Schiff hatte nahe der Insel geankert, als es von einem heftigen Sturm erfasst und versenkt wurde. Taucher durchsuchen derzeit die Meerestiefen von etwa 50 Metern, wo das Wrack liegt, auf der Suche nach den vermissten Passagieren, die angeblich in ihren Kabinen gefangen sind.
Mit 59 Jahren wurde Lynch als der 'britische Bill Gates' gefeiert. Dieses Sommer erlebte er einen überraschenden Gerichtserfolg, wie Berichte sagen. Der Rechtsstreit resultierte aus dem Verkauf seines Unternehmens Autonomy an HP für 11 Milliarden Dollar im Jahr 2011.
HP pries den Erwerb des Unternehmenssoftware Autonomy als großen Erfolg. Doch der Deal ging bald schief. Ein Jahr nach der Übernahme beschuldigte die damalige HP-Chefin Meg Whitman Lynch und andere Autonomy-Manager, die Einnahmen des Unternehmens absichtlich aufgebläht zu haben. HP erlitt daraufhin Milliardenverluste und entließ Lynch, der noch immer CEO von Autonomy war. Lynch verteidigte sich und bestritt die Vorwürfe.
HP verfolgte rechtlich gegen den Unternehmer, was zu einem langwierigen Rechtsstreit führte, der schließlich in eine Auslieferung in die USA für den Prozess wegen Buchführungsbetrugs mündete. Doch im vergangenen Juni wurde er von einer Jury freigesprochen. Diese Entscheidung war überraschend, da der CFO von Autonomy zuvor von einer anderen Jury schuldig gesprochen und zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt worden war.
Natürlich hat das US-Urteil nicht alle rechtlichen Unsicherheiten von Lynch beseitigt. Vor etwa zwei Jahren gewann HP einen Zivilprozess gegen ihn in London und fordert nun eine beträchtliche Summe von 4 Milliarden Dollar Schadensersatz. Doch wie viel HP ultimately erhalten wird, ist noch unklar. Außerdem hat Lynch seine Absicht bekundet, gegen das Londoner Urteil zu klagen.
Der Rechtsstreit um die Beteiligung von Mike Lynch am Verkauf von Autonomy an HP dreht sich um Vorwürfe der aufgeblähten Einnahmen und des Buchführungsbetrugs. Trotz der langwierigen rechtlichen Verfolgung durch HP wurde Lynch im vergangenen Juni von einer Jury in den USA von diesen Vorwürfen freigesprochen.
Die Urteile des US-Gerichts zugunsten von Lynch sind auf gemischte Reaktionen gestoßen. Während ihn eine Jury von den Buchführungsbetrugsvorwürfen freisprach, verbüßte Harry Wilson, der ehemalige CFO von Autonomy, eine fünfjährige Haftstrafe wegen ähnlicher Vergehen.