DAX erreicht an Christi Himmelfahrt einen neuen Höchststand
Der deutsche Leitindex DAX erreicht an Christi Himmelfahrt ein neues Rekordhoch. Siemens Energy führt die Rallye an. Auch schwache US-Arbeitsmarktdaten beflügeln den Markt.
Am Himmelfahrtstag hat der DAX ein neues Allzeithoch erreicht und damit seine jüngste Gewinnserie im frühen Handel fortgesetzt. Doch erst am Nachmittag erreichte der Index diese neuen Höchststände. Positive Signale aus Chinas Wirtschaft und ermutigende Arbeitsmarktdaten aus den USA sorgten für Auftrieb. Hauptursache für den deutlichen Kursanstieg dürfte jedoch die mangelnde Handelsaktivität gewesen sein, denn "in einem dünnen Markt können auch weniger Trades den DAX langfristig pushen", sagt Portfoliomanager Thomas Altmann von QC-Partners.
Der Dax schloss mit 18.686,60 Punkten und einem Plus von 1,02 Prozent gegenüber dem Vortag. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg nur um 0,05 Prozent auf 26.708,90 Punkte.
Mehr Amerikaner als erwartet beantragen Arbeitslosenunterstützung
"Die chinesischen Handelsdaten deuten auf eine anhaltende wirtschaftliche Erholung hin, was europäische Anleger dazu veranlasst, Aktien exportorientierter Unternehmen zu kaufen", sagt Marktanalyst Andreas Lipkow. Außerdem stieg die Zahl der neuen Anträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA stärker als erwartet, was Spekulationen über eine baldige Zinssenkung in den USA schürte. Dies wiederum beflügelte den deutschen Aktienmarkt. Lipkow ist jedoch skeptisch und glaubt, dass sich der DAX im weiteren Handelsverlauf nicht über 18.600 Punkten halten kann.
Die Aktien von Siemens Energy setzten zur Wochenmitte ihren Höhenflug fort und stiegen um 3,3 Prozent. Analysten zeigten sich optimistisch, nachdem der Energietechnikkonzern am Mittwoch nach einem starken Quartal seine Prognose angehoben hatte. Die Nachfrage nach Netztechnik sei beeindruckend, so Branchenexperte Sean McLoughlin von der Bank HSBC. Auch die Probleme mit dem verlustbringenden Windgeschäft von Siemens Gamesa sind unter Kontrolle.
Die Aktie von Renk rückte ins Rampenlicht, als sie Varta im SDax ablöste. Der erst im Februar an die Börse gegangene Hersteller von Tankgetrieben gewann an der Spitze des Index 4,7 Prozent. Der Batteriehersteller Varta war wie angekündigt aus dem Index gestrichen worden, weil er seinen geprüften Jahresfinanzbericht nach einem Cyberangriff nicht rechtzeitig veröffentlicht hatte.
Die meisten deutschen Aktien wurden unter ihrem Dividendenwert gehandelt, darunter Allianz, Mercedes, MTU, Vonovia aus dem Dax und Freenet sowie Fuchs aus dem MDax.
Der Euro Stoxx 50, der Leitindex für die Eurozone, schloss 0,32 Prozent höher bei 5054,41 Punkten. Ähnliche Zuwächse gab es in London und Paris, wo der CAC 40 um 0,7 Prozent zulegte. In New York legte der Dow Jones Industrial Index bis zum Ende des europäischen Handels um 0,4 Prozent zu.
Der Euro profitierte von den schwachen US-Arbeitsmarktdaten und notierte zuletzt bei 1,0776 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte ihren Referenzkurs auf 1,0732 Dollar (Mittwoch: 1,0743 Dollar) festgesetzt. Der Dollar kostete 0,9318 (0,9308) Euro. Auch am Rentenmarkt stiegen die Renditen, die von 2,49 Prozent am Vortag auf 2,55 Prozent stiegen. Der Rentenindex Rex sank um 0,25 Prozent auf 124,35 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,27 Prozent auf 131,00 Punkte.
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Quelle: www.ntv.de