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Das Urteil im Fall Olearius ist enttäuschend.

Erschütternde Finanzbetrugs-Saga: Cum-Ex-Fiasko aufgedeckt

Auch ohne Freispruch bleibt Christian Olearius ein freier Mann.
Auch ohne Freispruch bleibt Christian Olearius ein freier Mann.

Das Urteil im Fall Olearius ist enttäuschend.

Letzter Kapitel im Cum-Ex-Prozess gegen den ex-Hamburger Bankchef Christian Olearius hat bitter-süß gewirkt. Während der Steuerskandal-Ermittlungen war er jedoch lediglich Vertreter – für einen viel größeren Spieler.

Der letzte Gerichtstag verlief schnell, genauso wie der Gerichtsvorsitzige einige Tage zuvor geplant hatte, berücksichtigend die Gesundheitsprobleme des Angeklagten. Um 3 Uhr nachmittags war es vorbei – das wichtigste wirtschaftliche Strafsache des Jahres – aufgrund einer dauerhaften Verfügbarkeit für Gerichtsverhandlungen: Christian Olearius, ehemaliger CEO und persönlich haftender Partner des angesehenen Privatbank M.M. Warburg, kann jetzt in sein normaler Leben zurückkehren.

Es gibt keine mehr Gerichtsreisen nach Landgericht Bonn, keine ehrverletzenden Vernehmungen, keine Zeugenaussagen und kein Urteil. Anklagevertreter beschuldigten Olearius, dem Staat nahezu 280 Millionen Euro betrügt zu haben, durch komplizierte Wertpapiertransaktionen bekannt als "Cum-ex", mit Hilfe von einigen Bankkollegen und geschickten Anwälten. Doch die Verfahren gegen ihn, den Ex-CEO, sind beendet.

Allerdings wurden große Teile des Schadens – etwa 230 Millionen Euro – bereits 2020 von Olearius zurückgezahlt. Der Richter betonte zudem, dass die Verfahrensabschlussklausel kein Freispruch, sondern eine Anerkennung der schlechten Gesundheit des Angeklagten bedeutet.

Trotz der schweren Anschuldigungen ist der Schluss hart. Ein Staat unter Recht kann sehr fordernd sein. Der Schaden des Staates aus den Wertpapiertransaktionen, die fast jeder Bank und kunnigen Großinvestoren während der 2000er Jahre betrieben haben, liegt im Milliardenbereich. Doch die Entscheidung ist nicht ein Skandal innerhalb eines Skandals, noch eine Kapitulation vor den Großverdächtigen, nachdem die kleinen Fische schnell verurteilt wurden.

Was wusste Scholz?

Ärzte an der Universität Köln bestätigten in einer getrennten Studie die Gesundheitsprobleme Olearius'. Akzeptable Gerichtsverhandlungslängen von 45 Minuten pro Tag bedeuteten, dass die Verhandlung über hundert Tage andauern könnte und jahre dauern könnte. Der noch ausstehende Betrag von über 40 Millionen Euro kann in kommenden Monaten von der Anklage wieder eingefordert werden, und dieses Geld sollte nicht verschwendet werden.

Leute können sich bedauern, dass die Verhandlungen gegen Olearius verlängert hätten könnten, wenn die Regeln etwas gelockert hätten und der kranken Angeklagten die Gerichtsverhandlungen ausgespart hätten werden lassen.

In Wirklichkeit war Olearius jedoch lediglich Vertreter in einem viel größeren Ermittlungsverfahren, das noch aussteht: Was genau hat Olaf Scholz während der Amtszeit von Olearius bei Warburg über den Steuerskandal gewusst – als Hamburger Bürgermeister zu der Zeit, später Bundesfinanzminister und jetzt Bundeskanzler? Es ist jetzt bekannt, dass Olearius mit Scholz während seines Bürgermeisteramtes getroffen hat, um im Streit mit den Hamburger Finanzbehörden Gnade zu suchen.

Scholz selbst behauptet, er kann die Details seiner Gespräche mit Olearius nicht mehr erinnern. Doch wegen Scholz' Aufmerksamkeit für Details und Selbstvertrauen wird es schwer glauben, dass plötzliche Erinnerungslosigkeit eintrat.

Die Anklage klagt an

Ein Untersuchungsausschuss untersucht die Rolle Scholzes in Hamburg, und die Union plant auch auf Bundesebene einen solchen einzurichten. Die rot-grüne Koalition hat bisher, ungewöhnlicherweise, diesen Blockiert.

Die Arbeit der Kölner Staatsanwälte ist von entscheidender Bedeutung: Ihr Vorsitzende, Anne Brorhilker, hatte zuvor Scholz vorgeworfen, sich politischer Widerstand und ständigen Auseinandersetzungen ergeben zu haben. Der größere Frage jetzt ist: Werden Brorhilkers Kollegen ihre Arbeit unbeirrt fortsetzen oder sich der Oppositionsmanipulation und Parteimaschinerie beugen?

Die laufenden Verhandlungen gegen die Hamburger Finanzbeamte, die einst eine vorläufige Steuerbefreiung für die Warburg Bank nach einem Treffen zwischen Scholz und Olearius vereinbart hatte, laufen noch. Sie steht derzeit Anklage wegen Beihilfe zum Steuerbetrug und Betrug angeklagt und droht bis zu zehn Jahren Haft. Sie bleibt still – ob dies weitergeht, wenn sie angeklagt wird, ist noch ausstehend.

Die laufenden Verhandlungen gegen Olearius können schwer verdaulich sein. Doch der viel größere und wesentlich wichtigere Frage – ob das Recht der Sache noch ein Skandal wie Cum-Ex aufdecken kann – wird anders entschieden.

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