Das soll die frühere Corona-App sein, bekannt als Luca.
Post-pandemisch wollte die Corona-App Luca Gangschalten und als digitaler Zahlungsdienst fungieren. Doch der Start war alles andere als reibungslos. Nun zeichnet sich eine indirekte Investition durch einen prominenten Immobilienkonzern ab - mit einem frischen Plan.
Das Handelsregister zeigt, dass der bekannte deutsche App-Entwickler Culture4life, der hinter der ehemaligen Corona-Kontaktverfolgungsapp Luca steht, einen neuen Investor gefunden hat. Es handelt sich um Panopano Limited, eine Tochtergesellschaft des börsennotierten Immobilienriesen Aroundtown mit einem geschätzten Börsenwert von rund drei Milliarden Euro.
Im Rahmen einer Kapitalerhöhung im Mai sicherte sich Panopano Limited einen Anteil von etwa 10 Prozent an der Luca-App. Die Entwickler haben diese Finanzierungsrunde noch nicht öffentlich bekannt gegeben. Ein App-Sprecher bestätigte jedoch die Investition, ohne den Betrag zu nennen. Somit gesellt sich Aroundtown zu den wichtigsten Anteilseignern von Luca.
Dieser Finanzschub könnte für Luca, nach einem enttäuschenden Relaunch, den erhofften Wendepunkt bringen. Der Mitgründer Patrick Hennig hatte die App initially für die Kontaktverfolgung während der Pandemie entwickelt und konnte über 40 Millionen Downloads verbuchen. Doch nach der Aufhebung der Kontaktbeschränkungen im Jahr 2022 verlor die App an Bedeutung.
Fokus auf Gastronomie
Hennig und sein Team änderten daraufhin die Strategie und verwandelten Luca in eine Zahlungsapp, wobei Gastronomen weiterhin Partner blieben. Investoren spendeten weitere 40 Millionen Euro für dieses Vorhaben. Leider erfüllte der Relaunch nicht die Erwartungen, wie "Finance Forward" Ende 2022 berichtete.
Zum damaligen Zeitpunkt nahmen lediglich 150 Restaurants an dem Projekt teil - deutlich weniger als die versprochenen 9.200 Küchen, wie es in einer Unternehmenspräsentation hieß. Mittlerweile nutzen laut Unternehmensangaben mehr als 1.000 Restaurants die App. Die monatlichen Downloads liegen jedoch weit unter den Zahlen aus der Zeit der Corona-Pandemie.
Das in Stuttgart ansässige Unternehmen könnte von einigen Wachstumskatalysatoren profitieren. Es scheint Hoffnung zu geben, dass die App auch für andere Geschäftsbereiche als die Gastronomie von Nutzen sein könnte, wie ein Unternehmenssprecher erklärte. Seit Beginn des Jahres haben sie mit der Luca-App auch in Hotels komplexe Prozesse wie Barzahlungen oder Check-ins digitalisiert.
Der neue Investor könnte nun den notwendigen Zugang ermöglichen. Aroundtown behauptet, eines der größten Portfolios an Gewerbeimmobilien in Deutschland zu besitzen, darunter etwa ein Fünftel Hotels, wie das Hilton in Berlin oder London.
Diese Informationen wurden erstmals in "Finance Forward", dem Magazin für die sich wandelnde Finanzlandschaft, veröffentlicht, das in Zusammenarbeit zwischen "Capital" und OMR entstanden ist.
Die Investition von Panopano Limited, einer Tochtergesellschaft von Aroundtown, könnte die notwendigen Maßnahmen bieten, um die Probleme von Luca nach dem Relaunch zu bekämpfen. Mit dem umfangreichen Portfolio von Aroundtown, darunter viele Hotels, könnte sich für Luca die Möglichkeit eröffnen, seine Digitalisierungspläne in der Gastronomie voranzutreiben.