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Das sind die Gründe für den Börsencrash.

Das sind die Gründe für den Börsencrash.

Weltweit brechen Börsen ein. Japan ist besonders hart getroffen, auch Tech-Aktien leiden. Was steckt dahinter?

Die Börsen weltweit erleben einen kräftigen Einbruch. Japans Aktienmarkt ist besonders hart getroffen, der Nikkei-Index fällt um rund 12 Prozent und verzeichnet damit seinen schlechtesten Tag seit 35 Jahren. Der Nikkei hatte bereits am Freitag nachgegeben. In Deutschland gehen die Preise heute weiter zurück, und die US-Märkte stehen vor einem schlechten Wochenstart, wobei Tech-Aktien weiter unter Druck geraten.

Es gibt mehrere Gründe für den Crash. Der wichtigste ist die US-Notenbank Federal Reserve. An den Finanzmärkten wächst die Angst, dass die Zentralbank die Zinsen zu lange zu hoch gehalten hat und die größte Wirtschaft der Welt in eine Rezession steuert. Trotz hoher Inflation hatte die Fed die Leitzinsen noch nicht gesenkt, die sie auf einen Bereich von 5,0 bis 5,25 Prozent angehoben hatte. Ein überraschend schwaches US-Arbeitsmarktbericht kurze Zeit später schürte die Befürchtungen, dass die Fed die Wirtschaft zu sehr gebremst hat und sie ersticken würde.

Dazu kommt die schwächelnde Wirtschaft in anderen Regionen wie Europa. Vor diesem Hintergrund verkaufen Investoren Aktien, um die erheblichen Gewinne der letzten Monate zu sichern. Zum Vergleich: Der US-Tech-Index Nasdaq liegt trotz des Einbruchs noch rund 10 Prozent im Plus für das Jahr und rund 140 Prozent über den letzten fünf Jahren. Der DAX hat dieses Jahr über 10 Prozent gewonnen.

Ein weiterer Grund für den Crash sind Tech-Aktien. Die sogenannten "Big Tech"-Unternehmen haben in letzter Zeit den Großteil der Marktgewinne getrieben. Durch den Hype um künstliche Intelligenz schossen die Aktien von Apple, Amazon, Alphabet, Meta, Microsoft, Tesla und Nvidia in die Höhe. Teslas Aktie hatte bereits Federn lassen müssen, und nun entweicht die gesamte Tech-Blase und reißt den gesamten Markt mit nach unten.

Iran droht Israel

Weltweit zeigen Investoren mehr Vorsicht und verkaufen Aktien. Diese Tendenz wird durch Spannungen zwischen Israel und Iran verschärft. Iran und seine Verbündeten Hamas und Hisbollah haben Vergeltung für den Tod wichtiger Führer angedroht. Die Befürchtungen wachsen, dass der angedrohte Angriff auf Israel zu einem Krieg zwischen den feindlichen Nationen führen könnte, mit unvorhersehbaren Folgen.

Japans besonders hohe Verluste lassen sich auf die Zusammenführung aller aktuellen Belastungsfaktoren zurückführen. Die Wirtschaft ist stark von Exporte abhängig und würde von einer globalen Wirtschaftsschwäche leiden. Tech-Aktien sind an der Börse die größten Verlierer. Zudem war Japan zuletzt in Mode, als der Nikkei im Februar einen Rekordhoch erreichte und nach einer langen Durststrecke seinen Höchststand von 1989 überbot. Jetzt wollen Investoren ihre Gewinne sichern.

Der starke Yen drückt auch auf Japans exportorientierten Aktienmarkt, da japanische Produkte im Ausland teurer werden. Der Wert des Yen steigt durch zwei Hauptfaktoren: In unruhigen Zeiten dient die japanische Währung als "sicherer Hafen", und die Zentralbank hat die Zinsen erhöht.

Der stärkere Yen zusammen mit steigenden Zinsen in Japan stellt viele Investoren vor ein Dilemma - ein beliebter, zuvor profitabler Deal wird nun problematisch. Known als "Carry Trade", der Mechanismus sieht vor, dass Investoren in Japan günstig Kredite aufnehmen und sie insbesondere in den USA anlegen. Dieser Deal funktioniert, solange der Yen schwach ist und die erwirtschafteten Gewinne im Ausland höher sind als die in Japan gezahlten Zinsen. Die Zinserhöhungen durch die japanische Zentralbank und die anschließende Stärkung des Yen machen den Carry Tradern jedoch einen Strich durch die Rechnung.

Das könnte erklären, warum der Goldpreis trotz des Marktchaos leicht fällt. Viele Investoren scheinen Liquidität zu benötigen, um risikoreiche Positionen zu schließen. In diesem Zusammenhang leiden auch Krypto-Projekte. Der Bitcoin-Preis fiel auf einen Tiefstand von 51.600 US-Dollar und erreichte seinen niedrigsten Stand seit Februar. Seit Freitagabend hat der Bitcoin rund 10.000 US-Dollar an Wert verloren.

Was kommt als Nächstes? Für US-Aktien deuten Futures-Märkte auf einen schwachen Start hin. Tech-Aktien stehen besonders unter Druck.

Mehr über die aktuellen Marktentwicklungen erfahren Sie hier.

Die Gründe für den weltweiten Börsencrash sind die US-Notenbank Federal Reserve, die die Zinsen zu lange zu hoch gehalten hat und damit Rezessionsängste schürt, sowie die Bedrohung eines Angriffs auf Israel durch Iran und seine Verbündeten, die Investoren vorsichtiger werden lässt und zum Verkauf von Aktien führt.

Japans hohe Verluste an der Börse lassen sich auf die starke Abhängigkeit der Wirtschaft von Exporte, den starken Yen, der japanische Produkte im Ausland teurer macht, die steigenden Zinsen in Japan, die den beliebten "Carry Trade" stören, und die globalen Spannungen zwischen Israel und Iran zurückführen.

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