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Das Schleswig-Holstein Welcome Center nimmt den Betrieb auf

Um dem absehbaren Fachkräftemangel entgegenzuwirken, wird in Kiel ein Zentrum zur Anwerbung ausländischer Fachkräfte eröffnet. Es gab erste Kritikpunkte.

Arbeit - Das Schleswig-Holstein Welcome Center nimmt den Betrieb auf

Das Schleswig-Holstein Welcome Center zur Unterstützung ausländischer Fachkräfte und Arbeitskräfte ist nun in Betrieb. „Unser Land ist auf Zuwanderer angewiesen – sowohl aus EU-Staaten als auch aus Drittstaaten“, sagte Wirtschaftsminister Klaus Ruch Madsen (CDU) am Montag in Kiel. Darüber hinaus steht das Land im Wettbewerb mit Bundesländern, anderen europäischen Ländern und Nicht-EU-Ländern. Die zentrale Aufgabe des Welcome Centers besteht daher darin, die Sichtbarkeit und Attraktivität Schleswig-Holsteins als Einwanderungsland zu erhöhen und die beschäftigungsbezogene Zuwanderung zu steigern.

Arbeitsmigranten und ihre Angehörigen sollen sich im nördlichsten Bundesland wohlfühlen und daher gerne dort leben und arbeiten, denn in den kommenden Jahren wird es in nahezu allen Branchen und Regionen zu einem Fachkräftemangel kommen. Integrationsministerin Aminata Touré betonte, dass das Land jedes Jahr 10.000 bis 15.000 Fachkräfte benötige. Darüber hinaus reiche es nicht aus, Menschen nur in einen Job zu bringen, es bedarf weiterer Hilfen für eine erfolgreiche Integration: „Wenn ausländische Fachkräfte in die USA kommen wollen, müssen wir alle Aspekte der Einreise, Visa, Arbeit, Leben, Familie usw. berücksichtigen.“ „Wir sind hier, um zu bleiben“, sagte der Grünen-Politiker.

Mit dem Welcome Center schaffen wir eine zentrale Anlaufstelle, die all diese Aspekte unter einem Dach vereint. Die Beratung zu Aufenthaltsmöglichkeiten und beschleunigten Fachkräfteprozessen wird in Zukunft noch wichtiger.

CDU und Grüne stimmten dem Vorhaben in ihrem Koalitionsvertrag nach der Landtagswahl im vergangenen Jahr zu. Für das Willkommenszentrum, das der Wirtschaftsförderung Kiel gehört, gibt der Kanton jährlich rund 2,6 Millionen Euro aus. Arbeitnehmer sollten eng mit der Bundesagentur für Arbeit und den Landesausländer- und Flüchtlingsämtern zusammenarbeiten.

„Schleswig-Holstein rollt den roten Teppich für internationale Truppen aus und ist damit bundesweit Vorreiter“, erklärt Matthias Steinbach, Vorsitzender des Bundesverbandes privater sozialer Dienstleister. Insbesondere im Pflegebereich wird das Land ohne nennenswerte Zuwanderung die Betreuung der wachsenden Zahl pflegebedürftiger Menschen nicht bewältigen können.

Daher dienen Welcome Center als zentrale Anlaufstellen, um die Einwanderung zu erleichtern – und das ist ein guter Anfang. Steinbach sagte, jetzt müssten weitere Schritte unternommen werden, etwa eine schnellere Anerkennung internationaler Berufsqualifikationen.

Für den ehemaligen Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) war das Welcome Center jedoch eine teure Beratungs- und Informationsstelle ohne konkreten Nutzen. Seiner Meinung nach macht das Zentrum Sinn, wenn es mit den nötigen Kompetenzen ausgestattet ist und zudem die Entscheidungsfindung beschleunigt. Um dies zu erreichen, so Buchholz, müssten schwarze und grüne Regierungen jedoch die Zuständigkeit für Aufenthaltsregelungen, die Anerkennung von Berufsabschlüssen sowie die Bereitstellung von Sprach- und Integrationskursen in Zentren bündeln und zentralisieren.

Serpil Midyatli, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion Schleswig-Holstein, kritisierte, dass die Aufnahmezentren es nicht schafften, den Fachkräftemangel von 180.000 Menschen bis 2035 zu beheben. „Wenn man sich die zehn Mitarbeiter im Welcome Center anschaut, wird klar, dass es sich dabei nicht um einen echten Beitrag handelt“, betonte sie. Das Zentrum simuliert nur Energie, nur eine größere Struktur würde konkrete Hilfe bei der Rekrutierung von Fachkräften leisten.

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Quelle: www.stern.de

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