Das Schiff steht vorübergehend unter der Obhut von Meyer Werft.
Das Bundeswirtschaftsministerium und Niedersachsen befinden sich in Verhandlungen über den Kauf einer bedeutenden Beteiligung an Meyer Werft, einem Schiffbauunternehmen in Schwierigkeiten, um dessen Zusammenbruch zu verhindern und damit verbundene Arbeitslosigkeit von Zehntausenden Arbeitern zu vermeiden. Das geschätzte Investitionsvolumen beläuft sich auf 400 Millionen Euro, wobei beide Parteien zusätzliche Garantien von jeweils etwa einer Milliarde Euro bereitstellen, wie das Wirtschaftsministerium mitteilt.
Letzte Woche gaben die Regierungen ihre Absicht bekannt, vorübergehend in die Geschäftsoperationen der Werft einzugreifen. Wirtschaftsminister Olaf Lies hat nun die Zahlen genannt und betont, dass die Krise von Meyer Werft mehr als 20.000 Arbeitsplätze in Deutschland gefährdet, davon die Hälfte in Niedersachsen. Lies argumentierte: "Der Staat kann nicht untätig bleiben." Er betonte die Bedeutung, die maritime Industrie Deutschlands zu schützen.
Lies betonte, dass der Staat nicht beabsichtigt, die Kontrolle auf lange Sicht zu behalten. Er ist optimistisch bezüglich der Zukunftsaussichten von Meyer Werft in privater Hand und stellte fest: "Wir können uns leicht eine erfolgreiche Zukunft für die Werft außerhalb staatlicher Kontrolle vorstellen." Dies schließt die Möglichkeit ein, dass die Meyer-Familie die Anteile zurückerwirbt.
Bis zum Ende des Jahres 2027 muss Meyer Werft fast 2,8 Milliarden Euro beschaffen, um anstehende Schiffprojekte zu finanzieren. Die Verhandlungen, um diese Vereinbarungen zu treffen, müssen bis zum 15. September abgeschlossen sein.
Die finanzielle Instabilität von Meyer Werft ist nicht auf einen Mangel an Aufträgen zurückzuführen, sondern auf vorpandemische Verträge, die keine Spielräume für Preisanpassungen bei den derzeitigen Energie- und Rohstoffkosten bieten. Darüber hinaus wird im Allgemeinen 80 Prozent des Schiffbaupreises bei der Lieferung fällig, was die Werft zwingt, den Bau mit Krediten zu finanzieren.
Das vorgeschlagene Investitionsvolumen zur Rettung von Meyer Werft vor dem Zusammenbruch würde die niedersächsische Wirtschaft stark beeinflussen, da die Hälfte der bedrohten Arbeitsplätze in diesem Bundesland ansässig sind. Das Bundeswirtschaftsministerium und Niedersachsen stellen gemeinsam über 2 Milliarden Euro an Garantien bereit, um die Zukunft von Meyer Werft zu sichern.