Das Angebot an Mietwohnungen sinkt stark
In Leipzig hat sich die Zahl der Mietwohnungen im Vergleich zu vor zwei Jahren halbiert. Besonders in den größten deutschen Städten wird das Angebot immer knapper. Gleichzeitig gibt es nun deutlich mehr Wohnungen zum Verkauf.
Das Angebot an Mietwohnungen in Deutschland nimmt deutlich ab, wie eine Studie zeigt. Im Vergleich zum Beginn des Jahres 2022 wurden im Frühjahrsviertel in den sieben größten deutschen Städten 27 Prozent weniger Mietwohnungen angeboten, wie das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln) in seiner eigenen Auswertung berichtet.
Die Zahl der angebotenen Mietwohnungen in Leipzig hat sich dabei am stärksten halbiert. Bundesweit wurden 18 Prozent weniger Wohnungen angeboten als vor zwei Jahren.
Wer hingegen kaufen möchte, hat hingegen bessere Chancen, denn das Angebot an Eigentumswohnungen hat sich im Vergleich zum Beginn des Jahres 2022 mehr als verdreifacht. Die Angebotsmenge an Ein- oder Zweifamilienhäusern zum Verkauf hat sich sogar verdoppelt.
Kaufen ist immer noch sehr teuer
Trotzdem bleibt die Nachfrage zurückhaltend. Der Grund: Kaufpreise und Finanzierungskosten sind immer noch relativ hoch. "Dass potenzielle Käufer so stark zurückhaltend sind, zeigt, wie groß die finanziellen Belastungen für die Finanzierung sind", sagt Studienautor und IW-Immobilienexperte Pekka Sagner. "Wohnen muss bezahlbarer werden - gezielte staatliche Förderung ist angemessen."
Das würde auch den Mietmarkt entlasten: Wer eigentlich gerne ein Eigenheim kaufen würde, aber aufgrund hoher Finanzierungskosten nicht kann, belegt unfreiwillig eine Mietwohnung. Ein Teil der Lösung ist der Neubau, insbesondere in Ballungsräumen.
Laut den Zahlen sind die neuen Mietverträge im zweiten Quartal (April bis Juni) um 1,4 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal gestiegen. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, ist bis 2024 eine mittlere Mietpreiserhöhung von mehr als fünf Prozent zu erwarten. Der starke Anstieg ist "das Symptom wachsender Versorgungsengpässe auf dem Mietwohnungsmarkt".
Der Wohnungsbau in Ballungsräumen, insbesondere in großen deutschen Städten, ist entscheidend, um die aktuelle Wohnungsversorgungsknappheit zu mildern. Der hohe Bedarf an Mieten und die anschließende Mieterhöhung kann teilweise auf den Mangel an neuen Wohnungen zurückgeführt werden.
Angesichts der steigenden Mieten und der finanziellen Belastungen beim Hauskauf könnte die Förderung des Wohnungsbaus mehr Menschen dazu ermutigen, zu kaufen und damit den Druck auf den Mietmarkt zu reduzieren.