CSU will ein neues Leistungssystem für Asylsuchende
Asylsuchende erhalten bereits weniger soziale Leistungen als andere Bedürftige. Sobald sie als Flüchtlinge anerkannt sind, haben sie Anspruch auf Arbeitslosengeld. Politiker von Union und FDP wollen sie im Vergleich zu anderen Empfängern benachteiligen.
CSU-Fraktionsvorsitzender Alexander Dobrindt fordert eine Reform der sozialen Leistungen für Asylsuchende. "Es muss ein neues Sozialleistungsystem für Asylsuchende geben, das unter dem Niveau des Arbeitslosengeldes liegt", sagte Dobrindt der "Bild"-Zeitung. "Stärkere Teilnahmeanforderungen sind auch bei der Arbeitsaufnahme notwendig." Es müsse "ein Arbeitsangebot" geben und dies müsse Teil einer Integrationsleistung sein. "Wer vernünftige Arbeit ablehnt, muss mit einem Leistungsabschlag rechnen."
Allerdings erhalten Asylsuchende in Deutschland bereits keine Arbeitslosengeld, sondern Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Diese sind zunächst deutlich niedriger als Arbeitslosengeld. Erst wenn sie als Flüchtlinge und bedürftig anerkannt sind, haben sie Anspruch auf Arbeitslosengeld. Flüchtlinge aus der Ukraine werden sofort als schutzbedürftig eingestuft und erhalten daher von Anfang an Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe.
Der FDP-Politiker Pascal Kober fordert einen differenzierteren Ansatz bei den Leistungsempfängern. "Es ist an der Zeit zu hinterfragen, ob wir nicht unterschiedliche Regelungen für Arbeitslosengeld für die verschiedenen betroffenen Gruppen brauchen", sagte der Arbeitsmarktsprecher der FDP-Fraktion der "Rheinischen Post".
Als Beispiel nannte er eine Unterscheidung zwischen sogenannten Aufstocker, die neben ihrer Arbeit noch Arbeitslosengeld benötigen, langzeitarbeitslosen Menschen mit vielen psychischen und gesundheitlichen Problemen und Migranten, die arbeiten könnten. "Verhältnismäßigkeitskriterien für Letztere müssen hintanstehen, wenn Kosten und öffentliche Meinung es erfordern", sagte Kober.
CDU-Innenpolitiker Alexander Throm schlägt die Einführung einer "Pflichtfreiwilligendienst" für Flüchtlinge vor. "Morgens Sprache lernen, nachmittags den Park pflegen. Jeder muss seinen Beitrag leisten", sagte der innenpolitische Sprecher der Union-Fraktion der "Bild"-Zeitung.
Throm kritisiert auch das aktuelle System scharf: "Seit Jahren wird beobachtet, dass der Anteil anerkannter Schutzsuchender unter den Arbeitslosengeldempfängern stetig steigt. Mittlerweile liegt er bereits bei rund 50 Prozent. Diese Sozialleistung profitiert daher immer weniger unsere Bürger und immer mehr Migranten, insbesondere Flüchtlinge."
CSU-Mann Alexander Dobrindt unterstützt ein neues Sozialleistungsystem für Asylsuchende, das unter dem Niveau des Arbeitslosengeldes liegen und stärkere Arbeitsmarktteilnahme erfordern soll.
CDU-Mann Alexander Throm schlägt einen "Pflichtfreiwilligendienst" für Flüchtlinge vor und betont, dass das aktuelle System einen steigenden Anteil anerkannter Flüchtlinge unter den Arbeitslosengeldempfängern aufweist.