Chinas Wirtschaft bleibt auf schwankendem Boden
Neue Daten aus China lassen keine Anzeichen dafür erkennen, dass die angeschlagene Wirtschaft des Staates eine Trendwende erleben wird. Ein zentrales Problem bleibt der Konsum. Während Peking Maßnahmen ankündigt, sind Beobachter nicht überzeugt.
Chinas Wirtschaft nimmt nicht an Schwung. Wie das Statistikamt Beijing berichtet, bleibt die Erholung der zweitgrößten Wirtschaft der Welt unausgewogen. Die industrielle Produktion im Juli stieg um 5,1 Prozent im Jahresvergleich, weniger als Analysten im Durchschnitt erwartet hatten. Meanwhile stiegen die Einzelhandelsumsätze, ein Indikator für den Haushaltskonsum, um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, etwas besser als von einer Bloomberg-Umfrage erwartet. Allerdings blieb das Gesamtwachstum des Konsums niedrig.
Die städtische Arbeitslosigkeit stieg auf 5,2 Prozent, etwas höher als erwartet. Bereits veröffentlichte Zahlen für den dritten Quartalsstart hatten bereits eine schwache Entwicklung gezeigt. Besonders auffällig war das unerwartete Absinken des Wachstums der Exporte im Juli, ein wichtiger Wachstumstreiber.
Bürger halten ihr Geld fest
Die Volksrepublik ringt seit langem mit einer Vielzahl von wirtschaftlichen Problemen. Der Konsum ist träge, da viele Chinesen in unsicheren Zeiten sparen. Viele Familien machen sich besonders Sorgen um die anhaltende Krise auf dem Immobilienmarkt und die hohe Arbeitslosigkeit. Besonders junge Menschen haben Schwierigkeiten, Arbeit zu finden.
Die Regierung hat Unterstützung für die Immobilienbranche zugesagt und möchte den Konsum ankurbeln, um bis Ende des Jahres das angestrebte Wachstumsziel von fünf Prozent zu erreichen. Allerdings sind Beobachter skeptisch, ob die angekündigten Maßnahmen schnell die Stimmung verbessern werden.
In einer Erklärung zu den neuen Daten beschrieb das Statistikamt Beijing die wirtschaftliche Situation als "im Allgemeinen stabil". Allerdings erkannte es an, dass "die laufende wirtschaftliche Erholung weiterhin zahlreichen Schwierigkeiten und Herausforderungen ausgesetzt ist". Die negativen Auswirkungen der äußeren Umwelt nehmen zu und die Inlandsnachfrage bleibt unzureichend.
Obwohl die Regierung versucht, den Konsum anzukurbeln, bleibt die Arbeitslosigkeit unter der Bevölkerung ein Anliegen. Arbeitslosigkeit, insbesondere bei jungen Menschen, beeinträchtigt ihre Fähigkeit zu konsumieren und trägt somit zur insgesamt langsamen Entwicklung von Chinas Wirtschaft bei.