„Bündnis Sahra Wagenknecht“ ist mittlerweile eine Fraktion im Bundestag
Jetzt ist es amtlich: Nachdem sich die verbliebenen Linken-Abgeordneten im Bundestag zu einer Gruppe zusammengeschlossen haben, tut es nun das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ gleich. Das Aushängeschild wurde auch zum Vorsitzenden gewählt. Mittlerweile ist auch bekannt, wann die Partei gegründet wurde.
Die ehemalige Linken-Politikerin Sara Wagenknecht treibt ihr neues politisches Projekt voran. Sie gründete im Bundestag ihre eigene Gruppe „Allianz Sahra Wagenknecht“. Der Namensgeber selbst wurde zum Vorsitzenden gewählt. Die beiden weiteren Vorstandsmitglieder der Gruppe sind Klaus Ernst als stellvertretender Vorsitzender und Jessica Tati als Parlamentarische Geschäftsführerin. Die 54-Jährige gab außerdem bekannt, dass ihre neue Party voraussichtlich am 8. Januar beginnen wird. Kritik an ausländischen Spenden für das Projekt wies Wagenknecht zurück. Unterdessen kritisierte sie erneut das Ampel-Bündnis.
Wagenknecht war im Oktober zusammen mit neun weiteren Bundestagsabgeordneten aus der Linkspartei ausgetreten. Infolgedessen löste sich der linke Flügel des Bundestags auf. Die verbliebenen 28 linken Abgeordneten haben sich vor wenigen Tagen im Parlament neu formiert, nun ziehen auch Abgeordnete um Wagenknecht nach. Beide Gruppen haben beim Bundestagspräsidenten Baber Bass einen Antrag auf offizielle Anerkennung gestellt. Wagenknecht sagte, er hoffe, im Januar eine Entscheidung treffen zu können.
Bei Zustimmung des Bundestagsplenums würden die Abgeordneten als neue Fraktion bestimmte Rechte – etwa das Einreichen von Anträgen und Fragen – sowie finanzielle Unterstützung für die Einstellung eigenen Personals erhalten. Einzelheiten werden zunächst in einer Ältestenversammlung besprochen und dann in einem Beschluss festgehalten. Wann über die beiden Anträge abgestimmt wird, macht der Bundestag noch nicht.
Wagenknecht will Ukraine-Hilfe retten
Wagenknecht betonte, dass sie künftig häufiger im Bundestag auftreten werde. Zuletzt hatte die Linke ihrem Auftritt als Rednerin ihre Unterstützung entzogen. Tatsächlich löste ihre letzte große Bundestagsrede im September 2022, die sie vor der Linken zum Krieg in der Ukraine hielt, heftige interne Kritik aus. Wagenknecht machte noch einmal deutlich, dass sie sich weigerte, Waffen an die Ukraine zu liefern, und argumentierte, dass dort Geld zur Lösung der Haushaltskrise gespart werden könne. Eine Kürzung des Bürgergeldes oder anderer Sozialleistungen lehnte sie allerdings ab. Sie warnte, dass auslaufende Energie- und Gastronomiesteuererleichterungen sowie steigende CO2-Preise die Bürger mit einer Belastung von 23 Milliarden Euro belasten würden. Was wir brauchen, ist eine „Opposition mit echten Lösungen“.
Nach dem Bruch mit der Linken wurde zunächst die „Allianz Sarah Wagenknecht“ als Verein gegründet, um Spenden für die Partei vorzubereiten und zu sammeln. Laut Schatzmeister Ralph Suikat wurde der siebenstellige Betrag Anfang Dezember erreicht. Zuletzt geriet das Projekt wegen Spenden aus dem Ausland in die Kritik, die laut Suikat rund 3,4 Prozent der Gesamtsumme ausmachen. Wagenknecht lehnte dies ab. „Offensichtlich versuchten die Leute, uns auf die Schippe zu nehmen“, sagte sie. Der Verein beachtet bei der Einwerbung von Spenden die für politische Parteien geltenden Gesetze.
Lesen Sie auch:
- Jahr der Klimarekorde: Extreme sind die neue Normalität
- Vorbeugende Festnahmen offenbaren die Bedrohung durch islamistischen Terror
- SPD schließt Haushaltsbeschluss vor Jahresende aus
- Zahlreiche Öl-, Gas- und Kohlelobbyisten nehmen an der Klimakonferenz teil
Quelle: www.ntv.de