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Bundeswehr beendet Einsatz in Mali – letzter Soldat verlässt Land

Deutsche Bundeswehrtruppen haben ihr Lager im westafrikanischen Gao verlassen. Das Vorgehen der UN brachte nicht den erwarteten Erfolg. Die durch einen Putsch an die Macht gekommene Militärjunta des Landes hat sich an Russland gewandt.

Ein Bundeswehrsoldat mit deutschen und UN-Flaggen im Einsatz in Mali.aussiedlerbote.de
Ein Bundeswehrsoldat mit deutschen und UN-Flaggen im Einsatz in Mali.aussiedlerbote.de

UN-Mission in Westafrika - Bundeswehr beendet Einsatz in Mali – letzter Soldat verlässt Land

Die Bundeswehr beendet nach mehr als einem Jahrzehnt ihren UN-Einsatz im westafrikanischen Mali. Die letzten deutschen Soldaten der Friedensmission MINUSMA haben am Dienstag das Castor-Lager am Rande des Stadtflughafens Gao verlassen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen der Berliner Sicherheitsbehörden erfuhr. Deshalb legen sie auf dem Weg zur Atlantikküste einen Zwischenstopp ein und sollen noch in dieser Woche auf dem Fliegerhorst Wünstorf in Niedersachsen landen.

Damit endet nach Afghanistan in Mali der zweite große Einsatz der Bundeswehr außerhalb Europas. Einsätze in Westafrika galten zuletzt als die gefährlichsten. 2017 starben zwei deutsche Piloten beim Absturz ihres Tiger-Kampfhubschraubers in Mali. Darüber hinaus wurden im Jahr 2021 insgesamt 12 deutsche Soldaten bei Selbstmordanschlägen verletzt. Nach Angaben der Bundeswehr waren im Laufe der Jahre insgesamt rund 20.000 deutsche Blauhelme in Missionen der Vereinten Nationen im Einsatz.

Das Feldlager wurde Mali vor der Abreise am Dienstag übergeben. In den letzten Jahren war es ein Zentrum für deutsche Truppenbeiträge an die Vereinten Nationen. Anfang dieser Woche blieben mehrere deutsche Soldaten im ehemaligen MINUSMA-Hauptquartier in der Hauptstadt Bamako. Am Montag hielt dort die UN-Friedensmission ihre offizielle Abschlusszeremonie ab. An der Mission beteiligten sich nach Angaben der Vereinten Nationen Blauhelme aus 53 Ländern.

UN-Mission in Mali endet: Junta fordert Abzug aller Friedenstruppen

Malis Militärjunta forderte Mitte Juni den Abzug aller etwa 12.000 UN-Friedenstruppen, nachdem sie auch die Zusammenarbeit mit Russland intensiviert hatte. Außenminister Abdoulaye Diop warf den Friedenstruppen vor, „Teil des Problems“ zu werden, anstatt angemessen auf die Sicherheitslage zu reagieren. Ein im Mai veröffentlichter Bericht der Vereinten Nationen ergab, dass malische Soldaten und mutmaßliche russische Söldner im vergangenen Jahr bei einer Operation in Mali Hunderte Zivilisten getötet hatten.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen leitete daraufhin die Beendigung von MINUSMA ein. Deutschland hat beschlossen, seine Beteiligung an der Mission zu beenden. Etwa 160 der ursprünglich 1.000 Soldaten befanden sich Anfang der Woche nach Angaben der Bundeswehr noch in Mali. Weitere 120 Männer und Frauen sind auf dem Lufttransportstützpunkt Niamey im benachbarten Niger.

Der Abzug Deutschlands dauerte Monate und wurde nach einem Militärputsch in Niger, der an Mali grenzt, schwieriger, was die zuvor guten Beziehungen erschwerte.

Auf der nigerianischen Seite der Grenze zu Mali steckt derzeit ein deutscher Militärtransportkonvoi aus Taiwan in der Zollabfertigung fest. Im Feldlager in Gao befinden sich noch immer militärische Ausrüstungsgegenstände, die noch nicht zum zweiten Mal von zivilen Unternehmen ins Land zurücktransportiert wurden.

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Quelle: www.stern.de

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